
Wo wir hin schauen, nimmt die Gewalt zu: Gerade wird gemeldet, dass die Notaufnahmen Sicherheitskräfte bekommen, weil das medizinische Personal gefährdet ist. Wie kann so etwas sein, dass Menschen, die anderen helfen, zu Opfern von Gewaltausbrüchen werden? So etwas hat es doch früher nicht gegeben.
Oder anderes Beispiel: Die Straßenarbeiter beklagen sich, dass sie ständig beschimpft und sogar mit Flaschen beworfen werden.
Noch ein Beispiel: Als ich jung war, hieß es: „Die Polizei – Dein Freund, Dein Helfer.“ Heute müsste man sagen: „Die Polizeibeamten – Prügelknaben der Nation:“
Wie unbeherrscht die Menschen inzwischen sind, sieht man gerade beim Generalsekretär der CSU Mayer. Der musste zurück treten, weil er einen anderen mit dem Tode bedroht hat. Da denkt man, so etwas gäbe es nur bei Rechtsextremen. Und man könnte glauben, dass ein Mensch, der als CSU-Spitzenmann im Lichte der Öffentlichkeit steht, so etwas wie Selbstbeherrschung zeigen würde. Schließlich zählt der Mann ja auch, um es für ihn verständlich in Bayerisch zu sagen, nicht zum „Gschwerl“, sondern ist Rechtsanwalt. Nun scheidet er „aus gesundheitlichen Gründen“ aus dem Amt. Das ist kein vorgeschobener Grund, sondern wer so handelt, ist tatsächlich krank – psychisch gesehen.
Und mit dieser Krankheit ist er nicht allein: Manchmal kommt es mir so vor, als würden immer mehr Menschen zu lebenden Zeitbomben. Was dabei typisch für unsere Republik ist: Man forscht nicht nach den Ursachen, was dringend nötig wäre. Aber das traut man sich nicht, weil das unser Leben umkrempeln würde. Wir machen alles kaputt: die Umwelt, die Demokratie, die Kirche und die Familie.
„Die Familie ist die Keimzelle des Staates“, heißt es immer. Aber der hat man den Nährboden entzogen, indem man ein „soziales“ Wirtschaftssystem eingeführt hat, das beide Eltern dazu zwingt, einem Beruf nachzugehen, andernfalls kann man sich die Miete nun nach dem Merkelismus nicht mehr leisten.
Wenn jetzt die Kinder aus der Schule heim kommen, ist oft niemand da, bei dem sie ihre Probleme abladen können. Ihnen fehlt das, was die Vögel ihrem Nachwuchs gönnen: ein warmes Nest. Wie hilfsbedürftig viele Kinder sind, zeigte sich bei einer Untersuchung:
»Mehr als ein Viertel berichtete außerdem von einer Depression, 13 Prozent von „Hilflosigkeit“ und sieben Prozent von Suizidgedanken. Viele wünschen sich den Angaben zufolge „mehr professionelle Unterstützung und Hilfe zur Stressbewältigung.« Da fehlt die Hilfe der Eltern. Viele Eltern wissen nicht einmal, mit wem sich ihre Kinder herum treiben.
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