Archiv der Kategorie: Essen

Wegen Dreadlocks und Reggae: Konzertabbruch führt zu Debatte

Das ist nun wieder typisch für unsere Zeit. In Bern musste eine Band ihr Konzert in einem Restaurant abbrechen, weil sie jamaikanische Musik spielte, die den Gästen nicht gefiel:
https://web.de/magazine/panorama/dreadlocks-reggae-konzertabbruch-fuehrt-debatte-37142998

Nun wird das Ganze hoch gehängt: Da ist von Rassismus die Rede und von Kulturkampf. Und nun gibt es eine heiße Diskussion, die zeigt, das wir die Dinge nicht ganz schlicht so sehen können wie sie sind:
Normalerweise will der Mensch in Ruhe essen. Vielleicht kann eine dezente Hintergrundsmusik eingeschaltet sein. Aber Reggae zum Essen? Das geht gar nicht, besonders nicht in gediegenen Lokalen. Manchen Wirten ist das Gefühl dafür verloren gegangen, welche Musik sie mit welchem Geräuschpegel bieten sollen.
Neulich ging ich in ein Lokal und habe gleich an der Tür wieder Kehrt gemacht, weil darin laute Musik von Bayern 3 zu hören war. Nichts gegen Bayern 3, aber zum Essen passt das Programm gar nicht, besonders, wenn es laut ist. Der Wirt lief mir hinterher und fragte mich, weshalb ich gegangen sei. Ich sagte ihm: „Wenn ich solche Musik hören möchte, gehe ich in eine Disco.“

Energiesparkartoffeln – Was ist das denn?

In Corona-Zeiten muss ich selbst kochen und es schmeckt mir sogar. Mein einfachstes, aber keinesfalls schlechtes Essen ist ein Limburger mit frischen Kartoffeln. Das werde ich auch beibehalten, wenn die Gastronomie wieder auf macht. Vorher war der „Obatzte“ für 9,50 Euro eines meiner Lieblingsgerichte. Nun werde ich halt Limburger für 1,59 Euro essen.
Und bei den Kartoffeln mache auch ich so meine Erfahrungen:
Früher hatte man ja einen Kartoffelkeller, in dem man seine Lieblingssorte eingelagert hatte. Und heute muss ich mir welche im Supermarkt kaufen. Und da stößt man auf völlig unbekannte Sorten wie diese Laura:
Da muss man dann erst mal im Internet googeln, ob grünliche Kartoffeln nicht vielleicht giftig sind. Aber die Laura ist sehr gut.
Manchmal kaufe ich mir schlicht „Speisekartoffeln“. Da ist die Sorte unbekannt, was mir nichts ausgemacht hat, weil ich die modernen Sorten sowieso nicht kenne.
Aber ich habe festgestellt, dass in solchen Säckchen oft verschiedene Sorten enthalten sind. Wenn man die kocht, stellt man fest, dass die einen 10 Minuten eher gar sind als die anderen.
Wäre das nicht ein Grund, sie als Energiesparkartoffeln zu verkaufen? Und da müsste man dann für die Kartoffeln essenden Deutschen eine Rechnung aufmachen, wie viel Energie und CO2 gespart würde, wenn alle solche Kartoffeln kochen würden. Und als Geldspartipp können diese Kartoffeln auch gelten: Man hat dann etwa 20 Euro mehr in der Haushaltskasse.
Noch eine Veränderung habe ich bei den Kartoffeln festgestellt. Während sie früher gegen Ende der Saison alt und schrumpelig wurden und weiße Triebe bekamen, sehen sie heute aus wie frisch geerntet und haben statt der Augen schwarze Stellen, die nach innen wachsen. Ein Erfolg der Chemie?

Pfui Deibel – Was uns alles vorgesetzt wird

Nicht alles, was so schön aussieht ist auch wirklich gut:

Es ist ja erschreckend, was das BVL (Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) berichtet:
Beispielsweise wurden 80 Proben Pangasius untersucht, von denen 79 Prozent Spuren von Desinfektionsmittel aufwiesen. Bei 10 Prozent der Fischproben bestand sogar eine akute Gesundheitsgefahr, so das BVL.
Kann man überhaupt noch Eis essen, wenn 41% Desinfektionsmittel enthalten? Sind hier lauter „Dreckbären“ am Werk?
Da kann einem schon der Appetit vergehen, wenn man das hier liest:
https://web.de/magazine/gesundheit/maengel-lebensmittelkontrollen-experten-unappetitliche-bilanz-35295172

Bleiben Sie gesund!

Alles Bio oder was?

So schön sahen die Kartoffeln, die ich bei EDEKA gekauft habe, auf dem Bild aus, das sie zierte. Aber von der Rückseite durchs Netz betrachtet sahen sie auch nicht schlecht aus.

Aber nach einer Woche sahen sie dann so aus:

Ich habe in den mehr als 8 Jahrzehnten meines Lebens einen Haufen Kartoffeln gesehen, aber nicht solche. Was hat man mit den Kartoffeln angestellt?
Wir hatten ja früher einen Kartoffelkeller, in dem wir die Erdäpfel den ganzen Winter lagerten und sie blieben gut genießbar, bis die neue Ernte kam. Heute liest man an den nicht-biologischen Kartoffeln „behandelt“ und man fragt sich, was dahinter verborgen wird.
Auch die Behandlung anderer Lebensmittel schreitet fort. Neulich forderte ein Wissenschaftler, dass die Milch, die heutzutage verkauft wird, gar nicht mehr „Milch“ heißen dürfe, weil sie ein Kunstprodukt auf der Grundlage von Kuhmilch sei. Ja, das waren noch Zeiten, als ich als Bub jeden Morgen zum Milchmann geschickt wurde.
Und auch beim Brot wundere ich mich immer wieder, dass sich seine Haltbarkeit ständig verlängert. Während das Toastbrot einmal nach 3 Tagen zu schimmeln begann, hat es heute Haltbarkeitsfristen von rund einem Monat.
Ich würde ja gerne Biowaren kaufen, wenn nicht so viel betrogen würde. Wie oft werden Eier aus Massentierhaltung als Bioeier verkauft. Überhaupt ist die Lebensmittelkennzeichnung auf Betrug angelegt. Wer Eier von „freilaufenden Hühnern“ kauft, denkt, dass die Tiere um einen Bauernhof herum laufen, aber weit gefehlt! Denn dieses arme Federvieh ist halt nur nicht in einem Käfig, hat aber sonst ein trauriges Leben.
Wie hoch die Betrugsquote im Lebensmittelhandel ist, konnten wir gerade bei einem Test des Olivenöls sehen: Ein Fünftel war falsch deklariert.

 

Heute ist der Bier-und-Pizza-Tag

Der Internationale Bier-und-Pizza-Tag wurde im Jahr 2016 von dem US-Amerikaner Nick Saulino ins Leben gerufen, um die kultigste aller Kombinationen aus Essen und Trinken zu feiern.
Mein Kommentar dazu: Nichts gegen Bier und Pizza! Aber ich habe schon etwas dagegen, dass dieses Essen das kultigste sein soll. Da wäre doch ein gesünderes oder nobleres Menü der bessere Vorschlag gewesen.
Wenn ich Pizza esse, fällt mir immer ein weiblicher Filmstar ein. Die Frau hatte einen persönlichen Ernährungs- und Fitnessberater. Und sie freute sich sehr, als ihr aus irgendeinem Anlass ausnahmsweise mal eine Pizza erlaubt wurde.
So hat halt jeder seine anderen Freuden.

Was Sie unbedingt wissen sollten

Wir leben in einer Zeit des Umbruchs, was an sich ja nicht unbedingt ein Nachteil sein muss. Aber auch die Jüngeren sehen so langsam, dass es immer mehr bergab geht. Hier nur ein paar Beispiele:

  • Der Welterschöpfungstag rückt immer weiter nach vorn.

  • Die Messerattacken – insbesondere unter Jugendlichen – nehmen ständig zu. Allein in Berlin gibt es 7 pro Tag.

  • Wir sind nicht mehr sicher wegen der Gefahr von Terroranschlägen.

  • Die erste Schule wird mit den Schülern nicht mehr fertig und fordert Polizeischutz.

  • Viele Jugendliche sind krank: Sie leiden unter Fettleibigkeit, Diabetes, ADHS, Bluthochdruck, Neurodermitis, Allergien, Migräne, Mobbing, Überforderung, psychischen Erkrankungen, Kreuzschmerzen, Skoliose

  • Atemluft und Trinkwasser werden immer schlechter mit nicht absehbaren Folgen.

  • Männer werden entmannt.

  • Die Reichen werden immer reicher und die Armen werden immer mehr: https://autorenseite.wordpress.com/2017/04/03/rpd-radikal-soziale-partei-deutschlands/

  • Wohnen in der Stadt wird zum Luxus.

Es gäbe ja noch so vieles.

Aber ich will hier nur ein Thema herausgreifen: die Gesundheit. Es gab früher eine traditionelle Art der Ernährung, die von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Man wusste, was gut für die Augen, für die Knochen, für die Immunkraft, fürs Gehirn und fürs Blut war. Und so schaute man, dass die entsprechenden Gemüse- und Obstarten auf den Tisch kamen. Nach dem Motto des Hippokrates: „Unsere Nahrungsmittel sollen Heil-, unsere Heilmittel Nahrungsmittel sein.“ Auf diese Weise sorgte man für die Gesundheit, denn Krankheiten wie eine Lungenentzündung konnten den Tod bedeuten. Die alten Frauen in der Familie waren diejenigen, denen die jungen die Ernährungsmethoden abschauten. Und die Pharmazie destillierte aus dem Wissen der Alten die modernen Medikamente.
Aber dann kam der große Umbruch. Eine Generation von Frauen wuchs heran, die keinen Respekt mehr vor dem Wissen der Alten hatte nach dem Motto: Wer „zu dumm ist, mit einem Computer umzugehen“, hat mit Sicherheit auch kein vernünftiges Konzept für die Ernährung. Und die moderne Medizin entzauberte angeblich die althergebrachten Nahrungsmittel: Sie stellte fest, dass der Spinat gar nicht so viel Eisen enthielt, wie man dachte. Was die Forscher aber übersahen, war die Tatsache, dass die Alten den Spinat nicht allein wegen des Eisengehalts aßen, wie der „Spinattag“ in den USA beweist. Beim Karotin-Gehalt der gelben Rüben war es ähnlich. Und so ersetzten die jungen Frauen die althergebrachten Ernährungsregeln durch Kochen nach Gusto: Auf einmal war durch den globalen Handel alles Mögliche verfügbar. Wer wollte noch Kohl essen, wenn im Internet oder Fernsehen die exotischten Gerichte angepriesen wurden? Die Gesunderhaltung des Körpers trat in den Hintergrund, weil ja eventuelle Schäden von der modernen Medizin repariert werden konnten.

Aus meinen Beobachtungen drängt sich mir der Schluss auf, dass die Umstellung der Ernährung Ursache für die Erkrankung vieler Jugendlicher ist. Oft bekommen die Kinder ja ihr Essen in den Schulen oder Kitas und über die oft mangelnde Qualität dieses Essens sind genügend schlimme Erkenntnisse zu lesen gewesen.

Greifen wir von den Erkrankungen der Jugendlichen einmal nur die Alterskurzsichtigkeit heraus, von der schon viele Jugendliche betroffen sind: In meiner Jugend war nur ein einziger Schüler Brillenträger, der deswegen „Brillus“ genannt wurde. Genau so sah es in der Mädchenschule aus: Dort gab es nur eine „Brillenschlange“ Und heute? Sie wissen es ja selbst. Es wird immer behauptet, die zunehmende Alterskurzsichtigkeit läge am Computer. Das ist m.E. eindeutig falsch. Wir Jungen waren damals wahre Leseratten: Ich hatte beispielsweise alle Karl-May-Bände verschlungen und viele andere Abenteurerromane. Warum sollte das die Augen weniger belastet haben? Und wenn manche doch glauben, der PC sei schuld, dann frage ich, warum ich mit über 80 Jahren immer noch keine Brille brauche, obwohl ich seit über 20 Jahren oft stundenlang am PC sitze? Es muss also an der unterschiedlichen Ernährung liegen, dass die Kinder heute schlechter sehen, denn so schnell schlägt die Degeneration nicht zu.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen uns damals und der heutigen Generation besteht auch darin, dass wir nur misstrauisch an all die Neuerungen herangingen. Was habe ich alles studiert, bevor ich mir eine Resopal-Kunststoff-Arbeitsplatte in meine Küche einbauen ließ. Und heute wird unkritisch gekauft, was auf dem Markt ist. Was für Folgen das haben kann, sei hier nur mit dem Beispiel der Kunststoff-Babyflaschen belegt. Viele Frauen fanden sie praktisch, weil sie beim Herunterfallen nicht so zersplitterten wie die Glasflaschen. Dann stellte sich aber heraus, dass der Weichmacher des Plastiks die Gehirne von Buben schädigt. Und so wurden diese Flaschen verboten.
Übrigens sind auch viele Nahrungsmittelzusätze, die bei uns kennzeichnungspflichtig sind, in anderen Ländern verboten. Aber wie wenige Menschen kümmern sich überhaupt darum, was sie da zu sich nehmen. Wer liest schon, was hinten auf den Verpackungen steht? Und wer weiß schon, was das alles bedeutet?
So führen die meisten Menschen von heute ein fremdbestimmtes Leben: Nicht sie selber bestimmen, sondern die Lebensmittelindustrie entscheidet, was sie alles an Mitteln zur Haltbarmachung schlucken müssen. Denn je haltbarer ein Nahrungsmittel gemacht wird, desto seltener muss es ausgeliefert werden, so dass Transportkosten gespart werden.

Nichts gegen Helene Fischer, aber…

…alles zu seiner Zeit. Als sie beim Pokalfinale sang, wurde sie gnadenlos ausgepfiffen. Sie passt halt nicht zum Fußball. Auch nicht zum Büro: Das ergab eine Umfrage von „LinkedIn“ und „Spotify“ mit über 1000 Personen: Deutschlands Schlagerqueen Helene Fischer befindet sich auf Platz zwei der Künstler, die man im Büro nicht hören mag. 26,1 Prozent sind ganz und gar nicht atemlos, sondern genervt, wenn Helene laut ertönt.
Sie passt leider auch
nicht zum Essen. Aber immer mehr Wirte haben offenbar kein Gefühl mehr dafür, dass wohl die meisten Menschen in Ruhe essen wollen. Da passt einfach „Atemlos“ nicht dazu. Vielleicht wollen die Wirte ja auch gar nicht, dass solche Schlager zum Essen passen: Kürzlich las ich, dass ein Innenarchitekt einen Gastraum so gestalten sollte, dass sich die Verweildauer eines Gastes auf 20 Minuten beschränkt. Dazu braucht man eigentlich keinen Innenarchitekten. Mit Musik kann man das auch erreichen.
Ich habe grundsätzlich eigentlich nichts gegen Musik beim Essen, aber es muss die richtige sein. Disco-Sound stört. Smooth-Jazz nicht. Vielleicht denken die Wirte doch einmal darüber nach, mit was sie ihre Gäste „beschallen“: Bayern III, Ö III, Antenne Bayern usw. – all das ist Geschmackssache, aber so etwas „schmeckt“ halt nicht zum Essen. Und deshalb hoffe ich, dass sich die Medien nicht nur um die Musik am Arbeitsplatz kümmern, sondern auch um das, was im Speiselokal aufgelegt wird.
Wenn man die Menschen von heute anschaut: Die meisten leiden unter Stress. Daher sollten die Wirte ihnen jedenfalls beim Essen eine Zeit der Ruhe und Entspannung gönnen


Biertrinker haben mehr Kultur als Kaffeetrinker

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Über 6,5 Milliarden Coffee-to-Go-Becher werden jedes Jahr in Deutschland verbraucht und dann in den Müll geworfen. Rund 500.000 Bäume müssen dafür jährlich gefällt werden, nur damit die Bundesbürger ihren Kaffee zum Mitnehmen genießen können. Recycelt werden können diese Einwegbecher bislang allerdings nicht. Würde man die Becher aufeinander stellen, ergäbe das einen 590.400 Kilometer hohen Müllberg oder man könnte sie 14 Mal um die Erde legen. Der weltweite Verbrauch würde sogar 57 Mal um die Erde reichen. Eine Wahnsinnsmasse an Müll wird durch diesen neuen Trend produziert. Und weil das so ist, müsste man den Kaffee in solchen Plastiktbehältnissen zum Mitnehmen eigentlich verbieten. Zum Kaffeetrinken gehört ja eigentlich auch die Kaffeepause, und diese sollte man sich doch in einem Café gönnen.
Ist es nicht eigenartig, dass es normalerweise kein Beer-to-go gibt? Haben also die Biertrinker mehr Kultur und gönnen sie sich die Pause, die zu einem richtigen Genuss gehört? Wären sie nicht ein Vorbild für die Kaffetrinker, die mit ihren Plastikbechern durch die Stadt rennen?
Plastik ist wie eine Hydra: Wenn nun die Plastikeinkaufstüten abgeschafft werden sollen, produzieren die Kaffeetrinker wesentlich mehr an Abfall, besonders auch durch die Kaffeekapseln. Und auch die Landwirtschaft, die das gemähte Gras in dicke Plastikfolien verpackt, ist mit dabei,  die Umwelt zu schädigen.

Auf dem Weg zum Einheitsfraß

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Durch meine Lebensumstände bin ich gezwungen, viel im Gasthaus zu essen. Und da muss ich leider feststellen, dass mindestens die Hälfte der Lokale feste Speisekarten hat, also solche, die sich nie ändern. Aber auch dort, wo die Speisen wechseln, wird kaum nach der Saison gekocht. Auberginen, Artischocken, Schwarzwurzeln und andere seltenere Gemüsearten gibt es überhaupt nicht mehr. Aber auch normales Gemüse wie Fenchel, Kohlrabi oder Grünkohl findet man höchst selten. Wir sind auf dem Weg zum Einheitsessen.
Was noch schlimmer ist, ist die Tatsache, dass immer mehr Großküchen das Essen liefern, auch in renommierte Lokale. Da fällt dann dem Koch die Rolle eines Fastfooddekorateurs zu. „Wie soll das auch anders gehen bei 1000 Essen pro Tag?“ fragte eine Bedienung.
Als ich mal in Bad Endorf aß, schmeckte das Essen mir nicht mehr so wie früher. Es stammte plötzlich aus dem 100 km entfernten München.
Ich las einmal, dass Krankenhäuser, die noch selbst kochen im Schnitt eine um 2 Tage kürzere Verweildauer ihrer Patienten zu verzeichnen haben. Es sollte sich also für sie lohnen, eine eigene Küche zu haben. Umgekehrt verliert Essen, das herum gefahren und aufgewärmt wird, viel an seinen gesunden
Bestandteilen. So hat man bei Analysen des Essens in einem Altenheim festgestellt, dass es überhaupt kein Vitamin D enthielt, das gerade für die alten Menschen so wichtig ist.
Auch über das Schulessen hören wir ähnliche Berichte: billig und ungesund. In anderen Ländern wird das Schulessen kontrolliert, bei uns nicht.
Beim Lebensmitteleinkauf stellt man fest, dass bestimmte Waren für immer verschwinden. Anscheinend verfahren die Geschäfte nach dem Prinzip: Was wenig gekauft wird, verschwindet aus den Regalen. Zum Beispiel habe ich den Weißlackerkäse immer gern gegessen. Den gibt es anscheinend nirgendwo mehr. Früher habe ich mir von den Almen Käse mitgebracht. Auch das gehört der Vergangenheit an, weil die Großkäsereien die kleinen kaputt gemacht haben, indem auf ihr Betreiben die hygienischen Anforderungen so verschärft wurden, dass die Almbauern nicht mithalten konnten. Ich habe noch nie gehört, dass jemand von einem Almkäse Listerien bekommen hat. Wohl aber liest man immer wieder, dass es Tote durch verseuchten Käse aus Großkäsereien gegeben hat.

Sind Sie auch so ein Versager?

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Mit den Eiern fing es an. Da merkte ich zum ersten Mal, dass ich ein Versager bin. Erst hatte ich mir vorgenommen, aus Gründen des Tierschutzes nur Eiern von Hühnern zu kaufen, die aus natürlicher Haltung stammten. Aber dann gingen die Probleme an: Was will ich denn nun: Eier aus Freilandhaltung, Eier aus Bodenhaltung, Eier aus ökologischer Erzeugung? wo sind die BIO-Eier? Was ist das Beste für die Hühner? Und was sagen mir die Nummern auf den Eiern? Wer kennt sich da noch aus? Als ich dann in der Zeitung mehrfach las, wie sehr bei der Kennzeichnung von Eiern betrogen wird, haben sich meine Probleme in Luft aufgelöst. Da kaufe ich halt gleich die billigsten.
Jetzt war ich wieder beim Einkauf total überfordert. Ich wollte mir nur mal ganz einfach einen Johannisbeersaft kaufen. Auch da tun die Hersteller alles, um die Kunden zu verwirren. Soviel weiß ich schon über Säfte, dass Nektar kein Saft ist, sondern ein Zuckergesöff. Was aber ist ein Direktsaft? Und warum werden viele Säfte aus Konzentrat hergestellt? Ist es denn nicht teurer, wenn man die natürlichen Säfte erst zu Konzentrat eindampft und dann wieder verdünnt und sind dann überhaupt noch Vitamine drin? Was ist der Grund für so einen Unsinn?
In dem Saftwirrwarr habe ich schließlich einen „frischen Johannisbeersaft“ entdeckt. Na also, dachte ich, man kann also doch noch einen natürlichen Saft kaufen. Als ich aber den Saft in meine Tasche stecken wollte, fiel mir die eng beschriftete Rückseite auf, die für den Normalmenschen ohne Brille nicht lesbar ist. Aber wie Sie ja aus meinen Blogs wissen, bin ich kein Normalmensch. So staunte ich, was alles dem Johannisbeersaft zugesetzt worden ist: Säuerungsmittel, Glukosesirup, … Und da fragte ich mich, wie viele Prozente da noch für den Saft übrig bleiben.
Ich hatte die Nase voll und kaufte mir eine Flasche Rotwein. Da hatte ich aber früher auch schon immer Probleme: Bioweine oder naturreine Weine gibt es nicht. Dagegen haben sich die Winzer gewehrt mit der Behauptung, alle Weine seien ja Naturprodukte. So bekomme ich halt offenbar keinen Wein ohne Schwefelzusatz. Aber wer weiß? Vielleicht ist das ja sogar gesund.
Und Sie verstehen nun sicher, warum ich immer aus dem Supermarkt nach Hause gehe mit dem Gefühl, ein totaler Versager zu sein.