Archiv der Kategorie: Religion

Zitat zum Tag

Hier kommt wie jeden Tag ein Zitat. Mehr in dem Buch „Mit spitzer Feder“. In diesem Buch finden Sie ungewöhnliche Aphorismen. Es wäre nett, wenn Sie daraus einmal etwas zitieren würden.

Religion: Ich suchte die Wahrheit, aber was ich fand, waren Lügen.
H. Pöll

Zur Erläuterung: https://autorenseite.wordpress.com/2023/04/23/problematisches-geschenk-des-papstes-zur-kroenung-von-charles/
Überall auf der Welt gab es schon vor dem Christentum Tausende von Religionen, für die die Menschen gekämpft und gelitten haben. Alle waren sie erlogen, z.B.: Baal, Isis, Zeus, Wotan …

 

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Lesch fragt im ZDF: Gibt es Gott?


Das ist eine interessante Frage, die sich wohl heute immer weniger Menschen stellen.
Das, was Herr Lesch da produziert hat, war wenig erhellend und kaum zum Anschauen.
Die Sendung litt zunächst an einem grundlegenden Fehler: Lesch unterschied nicht zwischen einem Schöpfer und Gott. Es geht nämlich nicht nur um die Frage nach einem Gott, der natürlich alle positiven Eigenschaften haben muss, sondern es könnte ja auch sein, dass das All von einem nicht göttlichen Schöpfer geschaffen wurde, der frei von moralischen Vorstellungen einfach Lust am Machen hatte, wenn man schon an die Existenz eines höheren Wesens glauben will.
Lesch beschäftigte sich über einen erheblichen Teil der Sendezeit mit Lourdes, um dann festzustellen, dass Spontanheilungen häufiger sind. Was hat das mit der Frage zu tun, ob es Gott gibt.
Die Frage bejahte Lesch schließlich mit dem Hinweis, dass Gottes Existenz mathematisch bewiesen sei. Dazu zeigte er ein Wirrwarr von Formeln. Da kommt keiner mit. Wahrscheinlich ist das ähnlich wie mit all den angeblichen Gottesbeweisen, die man bisher gefunden zu haben glaubte. Wenn das mit dem mathematischen Gottesbeweis stimmen würde, fragt man sich, wieso dann Kardinal Marx sagen konnte: „Es gibt keinen Glauben ohne Zweifel.“
Schließlich berief sich Lesch zum Beweis für Gottes Existenz auf geniale Physiker wie Einstein, die den vollen Durchblick haben und daher an einen Gott glauben würden. Aber Einstein sagte:
„Es war natürlich eine Lüge, was Sie über meine religiösen Überzeugungen gelesen haben, eine Lüge, die systematisch wiederholt wird. Ich glaube nicht an einen persönlichen Gott und ich habe dies niemals geleugnet, sondern habe es deutlich ausgesprochen. Falls es in mir etwas gibt, das man religiös nennen könnte, so ist es eine unbegrenzte Bewunderung der Struktur der Welt, so weit sie unsere Wissenschaft enthüllen kann.“
Quelle: https://beruhmte-zitate.de/autoren/albert-einstein/zitate-uber-gott/

Stellen Sie sich auch solche Fragen zu Ostern?

Ich weiß nicht, ob es Ihnen auch so geht wie mir. Die meisten Christen feiern Ostern, ohne Fragen zu stellen. Ich bin da anders: Warum kam Jesus auf die Welt? Da hören wir zwei Antworten:
1. Er wollte mit seinem Opfertod für die Sünden der Menschen büßen. Da frage ich mich, warum Gott den Menschen nicht einfach so vergeben hat und erst einen Mord geschehen lassen musste, um seine Liebe zu den Menschen zu zeigen.
2, Jesus wollte die Menschheit bekehren. Und da komme ich zum Osterfest: Warum hat er sich nach seinem Kreuzestod nicht allen Juden gezeigt und hat gesagt: „Schaut her, ich bin Gottes Sohn und auferstanden?“ Ist er überhaupt auferstanden, wenn ihn weder Magdalena noch seine Jünger erkannt haben?

Johannes 20,14; „…wandte sie sich um und sah Jesus dastehen und wusste nicht, dass es Jesus war.
15 Jesus spricht zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, wenn du ihn weggetragen hast, so sage mir, wo
du ihn hingelegt hast, und ich will ihn holen!
16 Jesus spricht zu ihr: Maria! Da wendet sie sich um und spricht zu ihm: Rabbuni! (das heißt: »Meister«).“
Lukas 24,15
„Und es geschah, als sie so redeten und einander fragten, da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen. 16 Aber ihre Augen wurden gehalten, dass sie ihn nicht erkannten.“

Allerdings lesen wir im Thomasevangelium etwas anderes. Aber stimmt das auch, denn warum sollte sich Jesus mal mit seinen Wunden (nur den Jüngern!) gezeigt haben und ein anderes Mal sozusagen verkleidet?

Es wäre schön, wenn mir ein Theologe das alles mal erklären würde, aber wahrscheinlich wird das auf dasselbe hinaus laufen wie bei der Theodizee-Frage.

Denkanstoß zum Sonntag: Die Ringparabel ist völlig falsch

In der Ringparabel enthält ein Gleichnis über die Religionen: Es geht es um einen Ring, der „hatte die geheime Kraft, vor Gott und Menschen angenehm zu machen, wer in dieser Zuversicht ihn trug.“
Einen solchen Ring gibt es natürlich nicht, aber eine Parabel ist ja auch keine wahre Geschichte, sondern eine sinnhafte Legende. Für mich würde die Ringparabel aber auch völlig anders einen Sinn machen:
Es lebte einmal ein Mann, der auf einem Basar einen funkelnden Ring sah und den Händler nach dem Preis fragte. Der Händler merkte, dass er einen Kunden vor sich hatte, dem man leicht etwas aufschwatzen konnte, und so nannte er ihm einen enorm hohen Preis. Der Mann erschrak und fragte, warum der Ring so teuer sei, und der listige Händler antwortete, der Ring habe die geheime Kraft, vor Gott und Menschen angenehm zu machen, wer in dieser Zuversicht ihn tragen würde.
Der Mann glaubte dies und als er starb, war er überzeugt, vor Gott „angenehm“ zu erscheinen.
Der Mann hatte drei Söhne, und da er keinen bevorzugen wollte, hatte er zwei weitere Ringe machen lassen, die dem gekauften so gleich sahen, dass er sie selbst nicht auseinander halten konnte. Jedem seiner Söhne hatte er einen der Ringe geschenkt und jeder von ihnen war überzeugt, den angeblichen Wunderring bekommen zu haben.

Zitat zum Sonntag

Hier kommt wie jeden Tag ein Zitat. Mehr in dem Buch „Mit spitzer Feder“. In diesem Buch finden Sie ungewöhnliche Aphorismen. Es wäre nett, wenn Sie daraus einmal etwas zitieren würden.

Die bloße Frömmigkeit ist wie ein Umschlag ohne Brief: Ihr fehlt das Wesentliche.
(H. Pöll)

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Zitat zum Sonntag

Hier kommt wie jeden Tag ein Zitat. Mehr in dem Buch „Mit spitzer Feder“. In diesem Buch finden Sie ungewöhnliche Aphorismen. Es wäre nett, wenn Sie daraus einmal etwas zitieren würden.

 Vielleicht ist es doch leichter zu glauben, ohne zu sehen: Man stelle sich vor, Jesus wäre nicht damals auf einem Esel in Jerusalem eingeritten, sondern heute mit einem Trabi in Berlin eingefahren!
 H. Pöll

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Gedanken zum heutigen Tag der Weihnachtskrippe:

Eine der größten Sünden ist es, etwas nicht zu tun, was einem Mitmenschen Freude machen würde. (Zenta Maurina)

Und da denke ich an die vielen Frömmler, die sonntags in der Kirche das Sündenbekenntnis herunter brabbeln: „…bekenne ich euch Brüder und Schwestern, dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe.“ Das Wichtigste kommt in diesem Bekenntnis zuerst: „Gutes unterlassen“. Aber wer von den vielen Gottesdienstbesuchern denkt wirklich darüber nach? Kaum einer: denn als ich einmal einen Priester fragte, wie oft denn mal jemand beichtet, dass er Gutes unterlassen habe, da musste er lange nachdenken. Mein Vater dachte auch über das Gute nach, das er bewirken wollte und sprach immer wieder von Menschen, „die die Preise im Himmel verderben“.
In der Adventszeit hatte er schon die leere Weihnachtskrippe aufgestellt. Für jede gute Tat legte er einen Strohhalm in die Krippe und – bescheiden wie er war – stellte er an Weihnachten immer fest, dass das Christkind recht hart lag.

 

Wieder mal Gedanken zum Sonntag

Fromme Katholiken meinen, sie kämen in den Himmel, wenn sie ihre Sünden gebeichtet, die Sonntagsmessen besucht und die täglichen Gebete gesprochen hätten. Aber wer weiß: Vielleicht ist es ja ganz anders. Beim Jüngsten Gericht zählt das alles vielleicht gar nicht, sondern du wirst gefragt: „Was hast du Gutes getan?“ Schließlich heißt es ja im Sündenbekenntnis bei jeder Messe: „… bekenne ich, dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe.“ Das Unterlassen des Gutes steht als Wichtigeres vor dem Sündigen. Ich habe einmal einen Pfarrer gefragt, wie oft ihm denn beim Beichte-Hören das Unterlassen vom Gutem unter gekommen wäre. Da musste er erst überlegen und sagte dann: „Ein Mal.“

Mein Vater war ein frommer Mann und wenn er sah, dass jemand etwas besonders Gutes tat, pflegte er zu sagen: „Da ist auch wieder einer. der die Preise im Himmel verdirbt.“
Er selbst legte allerdings immer bei sich strenge Maßstäbe an, wenn es um gute Taten ging. In der Adventszeit wollte er ja immer nach Möglichkeit jeden Tag etwas Gutes tun. Daher stellte er schon in dieser Zeit die Krippe von Weihnachten auf ein legte für jede gute Tat einen Strohhalm hinein. Mit den guten Taten war es jedoch nicht so einfach, denn er sagte: „Oma über die Straße führen oder Zehnerl in den Opferstock: So etwas zählt da nicht.“ Und wenn dann Weihnachten kam, stellte er immer bedauernd fest, dass sein Christkind recht hart lag.

Übrigens: Wie wäre es denn, wenn Sie sich das Motto der Pfadfinder zu eigen machen: „Jeden Tag eine gute Tat.“?

 

Sonntagsgedanken: Irrte Jesus?

Das Neue Testament berichtet, dass Jesus zum ungläubigen Thomas sagte: „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“
Ich fürchte, dass Jesus hier vielleicht einem Irrtum unterlegen ist. Nehmen wir an, man würde Jesus selbst mit erleben, dann würde man vielleicht kaum so glauben wie jetzt, wo man alles aus der Bibel liest:
Stellen Sie sich einmal vor, Jesus wäre nicht vor 2000 Jahren auf einem Esel in Jerusalem eingeritten, sondern heutzutage mit einem Trabbi in Berlin eingefahren. Wie würde es ihm wohl dabei ergangen sein?
Das lesen Sie in dem Buch „Verbotene Zone”. Aber Vorsicht! Das Buch ist nur für nachdenkliche, nicht allzu fromme Menschen geeignet, also etwa für Typen wie Kardinal Marx, der gesagt hat, einen Glauben ohne Zweifel gäbe es nicht:
https://autorenseite.wordpress.com/2020/01/05/zum-sonntag-unglaubliches-von-kardinal-marx/
À propos nachdenklich: Geht es Ihnen auch so, dass die Religion mehr Fragen aufwirft, als dass sie Antworten gibt? Warum schickt Gott die Corona-Gippe? Und wenn er sich dazu entschlossen hat, ist es dann sinnvoll, dagegen zu beten?
Warum kam Jesus erst vor 2000 Jahren? Wäre es nicht besser gewesen, wenn er anstatt der Sintflut schon seinerzeit gekommen wäre?
Spezielle Fragen zum Karfreitag: Warum soll ein Mord ein Zeichen für Gottes Liebe sein? Hätte Gott den Menschen ihre Sünden nicht einfach so vergeben können? Warum lässt Gott den Judas schuldig werden, anstatt dass er die Soldaten von sich aus Jesus finden ließ? …
Je älter ich werde, umso mehr Fragen habe ich. Geht es Ihnen auch so oder denken Sie über so etwas gar nicht nach?. Das ist vielleicht besser.

Warum lässt Gott das zu?

Gerade lesen wir, dass 41 Kopten (also Christen) in Kairo bei einem Kirchenbrand ums Leben kamen. Und wenn ich so was lese, frage ich mich, was ich mich schon bei früheren Unglücken fragte, als ein Pilgerzug verunglückte oder als Kinder in einer Schule in Italien bei einem Erdbeben erschlagen wurden:
Warum lässt Gott (wenn es ihn überhaupt gibt) so etwas zu? Das ist eine Frage, die uns die Theologen eigentlich einmal beantworten müssten. Floskeln wie „Gottes unerforschlicher Ratschluss“ helfen nicht weiter.

Und noch etwas sollten die Theologen erklären können: Für Heiligsprechungen sollen, wenn ich recht orientiert bin, drei Wunder erforderlich sein. Warum erhört Gott beispielsweise das Gebet von einem Vaters eines unheilbar kranken Kindes, aber das Gebet eines anderen mit dem gleichen Anliegen nicht? Die einzige Erklärung, die ich von einem Theologen gehört habe, war die meines Religionslehrers. Der sagte, mit der Gnade Gottes sei es wie mir der Liebe einer Frau: Den einen erhört sie, den anderen nicht. Mich kann so eine Erklärung nicht befriedigen. Höchstens die Emanzen würden sie begrüßen, weil sie ja teilweise behaupten, Gott sei eine Frau.