Gerade lesen wir:
Der Aussage „Ein Vorschulkind leidet, wenn seine Mutter arbeiten geht“ stimmten im Jahr 2005 noch 41 Prozent der Befragten eher oder voll und ganz zu. Im Jahr 2021 war es noch knapp jeder Vierte (23 Prozent). Die Mehrheit der Umfrageteilnehmenden (60 Prozent) gab 2021 jedoch an, der Aussage überhaupt oder eher nicht zuzustimmen.
Man sieht: Gewöhnung ist alles. Wenn ein und dieselbe Situation unterschiedlich bewertet wird, so liegt das offenbar daran, dass die Berufstätigkeit der Frauen mit kleinen Kindern immer mehr zugenommen hat: Die einen arbeiten, weil das Einkommen des Mannes nicht ausreicht. Die anderen haben viel Schweiß und Geld in ihre Ausbildung investiert und wollen dann auch was davon haben. Man kann wohl sagen, dass die berufstätigen Mütter zum Normalfall geworden sind. Und weil dies so ist sagen sich natürlich diese Frauen: Wenn das normal ist, kann es doch nicht sein, dass es den Kindern schadet.
Anders sieht es freilich aus der Perspektive der Kinder aus und die hat sich nicht geändert. Kinder haben ein sehr feines Gespür: Sie sehen ein, dass ihre Mutter arbeiten muss, wenn das Einkommen des Vaters nicht ausreicht. Aber Kinder haben Probleme damit zu verstehen, dass ihre Mutter lieber berufstätig ist, anstatt sich ihnen zu widmen, wenn dies nicht aus finanziellen Gründen notwendig ist. In solchen Fällen scheint es doch so zu sein, dass Kinder unter dieser Situation leiden.
Ich fand es großartig, als eine bekannte amerikanische Schauspielerin (ich weiß leider nicht mehr: wer) sagte, als sie nach der der Geburt ihres Kindes eine Drehpause einlegte: „Ich bin doch nicht blöde, dass ich ein Kindermädchen dafür bezahle, dass sie mein Leben führt.“
Nichts gegen Kitas, aber wenn sie ganztags die Erziehung der Kinder übernehmen, scheint es doch Defizite zu geben. Gerade klagte ein Lehrer in einer Fernsehsendung darüber, dass die Schule immer mehr Erziehungsaufgaben übernehmen müsse. Und ich frage mich, wie sich Kinder gemäß ihren Anlagen zu eigenständigen Persönlichkeiten entwickeln sollen, wenn sie in Kitas mit der Masse beschäftigt werden: Ein Bub, der Talent zum Fußballspielen hat, müsste als „Miniknabe“ öfter im Verein spielen können, anstatt in der Kita zu sein. Und ein Mädchen, das sehr musikalisch ist, findet sicherlich auch in der Kita nicht die richtige Förderung.
Leider ist ja der schönste Beruf der Welt, nämlich derjenige einer Hausfrau, in den Augen vieler zum „Heimchen am Herd“ herunter gekommen.
Und ich frage mich als alter Mann, ob nicht die erschreckende Zunahme der Gewalt gerade auch unter Jugendlichen damit zusammen hängt, dass wir mit der Berufstätigkeit von Müttern mit kleinen Kindern die Familien zerstört haben.
In diesen Zusammenhang gehört auch der Weckruf der Richterinnen:
https://web.de/magazine/wissen/psychologie/richterinnen-schlagen-alarm-eltern-erziehungsgeeignet-39641774
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