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Meine übermenschlichen Anstrengungen


Gerade hat Ministerpräsident Söder die Ehrenamtlichen eingeladen, die bei der Schneekatastrophe geholfen haben. Er sprach von „übermenschlichen Anstrengungen“ die diese Menschen auf sich genommen haben, denn der nasse Schnee, den sie von den Dächern geräumt hatten, wog – wie er feststellte  – 500 Kilo pro Quadratmeter.
Ich brauchte trotz meines Alters von 85 keine Hilfe, sondern machte alles selbst. Ich räumte den Solarkollektor (28 qm), den Garagenvorplatz (25 qm) und den Zugang zum Haus (46 Stufen mit 33 qm), zusammen 86 qm. Das waren also 42 Tonnen (!) Schnee, die ich auf meine alten Tage bewegt habe. Und ich hatte nicht die geringsten körperlichen Beschwerden dabei.
Ich will mit meiner Leistung hier nicht angeben, sondern schildere das Ganze nur deshalb, weil ich damit darauf aufmerksam machen möchte, dass man mit einer regelmäßigen kurzen Morgengymnastik doch ganz schön fit bleiben kann. Andere, die zu faul dafür sind, bekommen schon von bloßen Sitzen im Büro Kreuzweh.

Die Menschen sind krank!

Das sagt meine Frau öfter, wenn uns bestimmte Leute begegnen, beispielsweise solche, die überall tätowiert oder gepierct sind, die bunte merkwürdige Frisuren oder Jeans mit Löchern tragen…
Dass sie recht hat, zeigt die Tatsache, dass die Menschen nichts mehr mit sich anfangen können. Der Spiegel berichtet:
„Einfach nur sitzen, denken, tagträumen. Klingt entspannend? Viele Menschen finden das laut einer Studie schrecklich. In einem Experiment konnten viele Teilnehmer nichts mit sich anfangen. Sie präferierten sogar Schmerzen.“
http://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/tagtraeume-viele-sind-ungern-allein-mit-ihren-gedanken-a-978732.html
Weil die Menschen nichts mit sich anzufangen wissen, müssen sie überall bedudelt werden: Im Kreißsaal werden sie schon auf der Welt mit Musik begrüßt und so geht es weiter bis ins Sterbehospiz.
Allerdings gibt es eine Situation, die die Menschen ohne Musik ertragen können: das ist ein Sonnenbad. Zwar haben da auch viele die Stöpsel eines Geräts in die Ohren gesteckt oder ein Buch in der Hand, aber es liegen doch auch etliche einfach so da und genießen die Sonne. Immerhin!
Aber dass jemand sich zu Hause in einen Sessel oder im Park auf eine Bank setzt und seinen Gedanken nachhängt – das gibt es offenbar nicht mehr. Sind die Menschen nicht mehr mit sich selbst im Reinen?
Übrigens: Wenn Sie etwas Positives anfangen wollen, schauen Sie doch mal in die „Fundgrube“ dieser Webseite:
https://autorenseite.wordpress.com/fundgrube/