In der Katholischen Kirche läuft zur Zeit ein „Prozess zur pastoralen Neugestaltung“ unter dem Namen „Wo Glauben Raum gewinnt“. Er soll „zu einer spirituellen Stärkung der Gemeinden führen“. Der Grundgedanke der Reform ist laut Erzbistum kein finanzieller, sondern ein geistlicher. Hinter diesen hohlen Phrasen soll verborgen werden, dass die Gläubigen so massenhaft aus der Kirche austreten, dass die Standesämter Sonderschichten einlegen müssen.
Bei uns wurden vier Pfarreien zu einer einzigen zusammen gelegt. Erst musste der Priestermangel als Erklärung herhalten, was ich nicht verstehen kann. Schon vor 10 Jahren habe ich beschrieben, dass das Priesteramt ein lukrativer Beruf ist, bei dem man sich einfach nicht an das Zölibat hält, wenn einem das nicht gefällt:
https://autorenseite.wordpress.com/2012/07/28/zoelibat-praxis-14278988/
Und die Pfarrangehörigen finden es ganz vernünftig, wenn ihr Pfarrer eine Freundin hat. Und wenn es ein Freund ist, hat heutzutage auch keiner mehr etwas dagegen. Die Gläubigen sind also fortschrittlicher als ihre Kirche. Die muss sich nun völlig neu orientieren in ihrer zukünftigen Rolle als Sekte, die keinen Raum gewinnt, sondern immer mehr an Bedeutung verliert.
Übrigens sagte die Ex-Kanzlerin als junge Politikerin etwas, was sie vielleicht heute nicht mehr wahrhaben will: Auf Frage, ob die CDU am „C“ festhalten werde, antwortete sie, sie könne sich vorstellen, das das geändert würde, wenn die Mehrheit des Volkes nicht mehr christlich sei. An sich wäre es nun so weit.