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Bin ich zu blöd oder geht es Ihnen auch so?

Manchmal komme ich mir richtig alt vor, wenn ich manches lese, was ich nicht verstehe.
Gerade habe ich nach Jahrzehnten mal wieder die SZ gelesen, und da frage ich mich:
Bin ich zu alt, um das folgende zu verstehen?
Oder habe ich nicht das Niveau, das die Redaktion voraussetzt?
Oder wollen die mich einfach für dumm verkaufen?

Da lese ich:
„Was wünschen sich junge Menschen von ihrem Arbeitgeber? Remote Leadership, Sustainability-Bootcamp, Work-Life-Blendig.“
Verstehen Sie dieses pseudointelligente Kauderwelsch? Warum kann man nicht deutsch ausdrücken, was junge Menschen sich wünschen? Nun, da käme wohl heraus, dass sie das wollen, was sie sich immer schon gewünscht haben. Also gibt man dem den Ganzen wissenschaftlichen Anstrich, indem man es in Anglizismen verkleidet. „Alter Wein in neuen Schläuchen.“ Und die Leute staunen über das Intelligenzblatt SZ.

Fragen an die Studenten

frage

Eigentlich müsste ich ja „Studierende“ sagen, denn die Studenten von früher waren völlig anders. Man hat als Außenstehender den Eindruck, als wäret Ihr heute in einen verschulten Universitätsbetrieb eingespannt, der Euch keine Zeit lässt, Euch einmal umzuschauen, was Eure Universität zu bieten hat. Früher hat es einmal ein „studium generale“ gegeben: Man hat sich entweder ein ganzes Semester lang auf der Uni umgesehen, was es dort so alles gibt, um sich vielleicht auch zu orientieren, was man studieren möchte. Oder man hat jedenfalls das „studium generale“ nebenbei betrieben: An bestimmten Wochentagen lasen nachmittags im Auditorium Maximum die Kapazitäten der Wissenschaft, die auf der Uni dozierten: Ich hörte in meiner Studienzeit Hans Sedlmayr („Verlust der Mitte“), Romano Guardini u.a.
Und nun würde ich gerne wissen: Wisst Ihr überhaupt, welche Kapazitäten der Wissenschaft an Eurer Uni dozieren? Habt Ihr überhaupt Zeit habt, diese zu hören?