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Erschreckende Zahlen

 

Heute besitzt das reichste Prozent der Weltbevölkerung über 50 Prozent des Gesamtvermögens und besitzt damit mehr Vermögen als die übrigen 99 Prozent der Weltbevölkerung.
So lesen wir es hier:
https://www.oxfam.de/blog/oxfams-zahlen-sozialer-ungleichheit-so-haben-gerechnet
Und weiter heißt es dort: In Deutschland
besitzt das reichste Prozent der Bevölkerung knapp ein Drittel des Vermögens; 2008 waren es noch 22 Prozent. Im Vergleich zu anderen Ländern ist die Vermögensverteilung bei uns besonders ungleich.
Das
Erschreckende an diesen Zahlen ist nicht nur die Vermögensverteilung an sich, sondern die Tatsache, dass die Reichen immer reicher werden. Es ist also ein dynamischer Prozess. Die Reichen sind mit ihrem Vermögen in der Lage, die gesamte Wirtschaft auf der Welt zu beeinflussen. Sie spekulieren gegen Währungen. Und sie beuten den ärmeren Teil der Menschheit aus. Dies System hat so langsam schon den Charakter einer Versklavung angenommen: Während früher bei uns ein Mann seine Familie versorgen konnte, sind hierfür heute normalerweise zwei Personen nötig: Mann und Frau.
Nun schauen Sie sich mal das Ergebnis der Sondierungsverhandlungen an: Es gibt ein paar Bonbons für die Mittel- und Unterschicht, aber einen Ansatz zum Abstoppen der Vergrößerung des Reichtums zeichnet sich nicht ab. Wäre es wirklich eine Katastrophe, wenn wir allmählich zu einer prozentualen Vermögensverteilung zurückkehren würden, wie wir sie vor 19 oder 20 Jahren hatten? Aber daraus kann nichts werden, denn die Sozis haben ihre Partei kaputt gemacht.

Wir waren unermesslich reich

Geld

Über einen Zweig unserer Familie existiert eine Chronik, die bis in den 30-jährigen Krieg zurück reicht: Damals besaß ein Vorfahr eine Burg in Böhmen. Als er dann mit seinem König in den Krieg zog, der verloren ging, floh er nach England und stellte sich an die Seite Cromwells. Auch da war er auf der Verliererseite und floh nach Frankreich. Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Auf und Ab in unserer Familie. Aber es ging bis in die jüngste Zeit so weiter:
Einer meiner Urgroßväter war Lehrer und so arm, dass er nebenher noch als Schneider arbeitete. Aber dafür war einer meiner Großväter offenbar unermesslich reich, wie sich aus seinen Aufzeichnungen schließen lässt. Für ihn war Krupp der „arme Kanonengießer, der immer wieder zu ihm zum Betteln kam“. Und die Münchner Brauereibesitzer waren für ihn „arme Bräuknechte“, die so gut wie nichts fürs Vaterland hergaben. Entsprechendes galt für die Münchner Geschäftsbesitzer, die er „arme Krämerseelen“ nannte. Mein Großvater hatte zur Zeit des 1. Weltkriegs offenbar als hoher Beamter den Spendeneingang für den Staat unter sich. Der brauchte ja seinerzeit viel Geld für die Finanzierung seiner Truppen. Mein Großvater selbst ging als Vorbild voran und gab das ganze riesige Vermögen der Familie her. Er fand, wer später einmal seinen Namen trage, müsse in der Lage sein, sein Leben selbst zu finanzieren und brauche das Vermögen nicht, das ja nur irgendwo auf einer Bank deponiert war. Grundbesitz hatte er nicht, weil er sich nicht darum kümmern wollte.
Nun wird mancher aus heutiger Sicht sagen, dass mein Großvater ein Idiot gewesen sein muss. Aber er hatte einen guten Grund, so zu handeln: Sein Sohn lag im Dreck vor Verdun, wo er später gefallen ist. Mein Großvater meinte daher, er müsse alles tun, um seinem Sohn helfen zu können, so weit ihm dies möglich war. Und da blieb ihm halt nur die Opferung seines Vermögens. Hätte er das nicht getan, hätte er wohl für den Rest seines Lebens Gewissensbisse gehabt.
Heute würde wohl keiner mehr so handeln. Wie die Mentalität heute aussieht, habe ich weiter unten in dem Beitrag „Macht Geld krank?“ beschrieben. Ganz anders dachte mein Vater. Er pflegte immer zu sagen: „Besitz belastet“. Und ich, der ich im Krieg groß geworden bin, bin glücklich damit, dass ich ein Haus besitze, mir ein Auto, Essen und Urlaube leisten kann. Was will ich mehr?

Zum Sonntag: Glaubhafte Kirche?

Jesus wird eigentlich immer in einem ganz schlichten und meist weißem Gewand mit einfachem Hirtenstab dargestellt. Er sagte von sich: „Ich bin der gute Hirte.“ (Johannes 10, 11-16)

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Und was haben die Kirchen daraus gemacht? Oberhirten in goldbestickten Gewändern mit goldenem Hirtenstab.

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Jesus sagte seinen Jüngern: „Steckt auch kein Geld in eure Gürtel, weder Gold, noch Silber, noch Kupfermünzen!“ (Matth.10,9)

Und wie sieht heute seine Kirche aus? Sie ist unermesslich reich:
Das Erzbistum von München und Freising besitzt einen Vermögenswert von etwa 6,3 Milliarden Euro. Und auch das Erzbistum Köln ist viel zu reich, obwohl es sich arm gerechnet hat:
Der Kölner Dom ist mit nur 27 Euro in die Bilanz eingestellt worden. Da staunt man. Aber das mag ja noch angehen, denn er ist unverkäuflich, könnte – so gesehen – also auch mit „0“ bewertet werden. Aber dass die 17.000 Wohnungen des Bistums nur mit 15 Millionen bilanziert werden, stößt einem doch auf. Das macht pro Wohnung 882 Euro. Da würde man gerne eine davon kaufen können. Und was würde Jesus wohl zu seiner reichen Kirche sagen? „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!“ Die Kirche wird immer reicher durch Spenden, Vererbung und Kirchensteuer. Die deutsche Katholische Kirche kassiert das Vierzigfache im Vergleich zu Französischen:
https://autorenseite.wordpress.com/2016/01/14/die-kirche-und-das-geld/
Muss das alles so sein? Und sollte man nicht endlich die Kirchensteuer abschaffen, die rechtlich betrachtet auf sehr schwachen Füßen steht:
Zum einen tat die Kirche so, als stünde ihr diese Leistung „nach göttlicher Anordnung“ und kanonischem Recht zu und so heißt es auch im Konkordat von 1817:

Die Römisch katholische-apostlische Religion wird in dem ganzen Umfange des Königreiches Baiern und in den dazu gehörigen Gebieten unversehrt mit jenen Rechten und Prärogativen erhalten werden, welche sie nach göttlicher Anordnung und den canonischen Satzungen zu genießen hat.“
Zum anderen ist es bei dem Erwerb des später säkularisierten Eigentums der Kirche vielfach nicht mit rechten Dingen zugegangen, wie das Beispiel der Konstantin’schen Schenkung bewiesen hat. Auch bei uns sollen der Kirche nach deren Darstellung  zahlreiche Ländereien von Karl dem Großen vermacht worden sein, aber die moderne Kriminalistik hat die entsprechenden Schenkungsurkunden als Fälschungen entlarvt. Es wäre also Zeit, die Kirchensteuer endlich abzuschaffen, aber die Politiker trauen sich an ein so heißes Eisen nicht heran. Es kostet zu viele Wählerstimmen.

Die Blutsauger sind unter uns

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Vor 2 Jahrzehnten schrieb ich „Die Blutsauger – eine Schmutzschicht überzieht Deutschland„. Darin beklagte ich, dass das Volk immer mehr ausgequetscht und sogar versklavt wird. Aber daran ändert sich nichts. Nach Recherchen des Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) stiegen die Nettovermögen der privaten Haushalte in Deutschland in den Jahren 2003 bis 2013 nur um durchschnittlich 500 Euro oder 0,4 Prozent. Berücksichtigt man die Inflation, haben die Privathaushalte sogar fast 15 Prozent ihrer Nettovermögen verloren – das entspricht im Durchschnitt gut 20.000 Euro, und das trotz einer konstant hohen Sparquote von meist mehr als neun Prozent jährlich. Der reale Wert, also die Kaufkraft des Vermögens, ist somit deutlich gesunken.
So kommt es zu solchen Zuständen:
Das reichste 1 Prozent der Deutschen besitzt über ein Drittel des gesamten Vermögens, die reichsten 10 Prozent besitzen zusammen sogar zwei Drittel. Die Hälfte der Bevölkerung hingegen hat nahezu nichts oder unterm Strich Schulden: ihr gehört zusammengenommen ein einziges Prozent vom Gesamtvermögen. 1998 waren es noch – schon damals kümmerliche – vier Prozent.
http://umfairteilen.de/fileadmin/download/material/Downloadmaterial/fakten_arm-reich.pdf
Warum ist das alles so? Weil der deutsche Michel nicht nur immer mit Schlafmütze dargestellt wird, sondern weil er tatsächlich auch schläft. Wenig tröstlich ist, dass die Entwicklung auf der gesamten Welt ähnlich verläuft:
https://autorenseite.wordpress.com/2016/01/18/wie-recht-zu-unrecht-wird/

Deutschland erwache!

Entschuldigung! Ich glaube, so etwas darf man vielleicht heute nicht mehr sagen, weil die beiden Worte von den Nazis in Beschlag genommen worden waren. Aber nachdem Kurt Tucholsky ein Gedicht so überschrieben hat, darf ich wohl auch diese Überschrift verwenden. Jedoch für die Gutmenschen, die vielleicht Anstoß nehmen könnten, sagen wir also lieber:

„Deutscher Michl, wach auf!“

Ich glaube, es hat schon seinen Grund, wenn Deutschland durch einen Mann mit Schlafmütze symbolisiert wird, eben durch den Michl.
Gerade zeigt eine Studie der OECD, dass der normale Bürger eigentlich aufwachen müsste, denn bei uns sammelt sich immer mehr sozialer Sprengstoff an: 60 % des Vermögens befindet sich in der Hand von 10 % der Bevölkerung. Das reichste Prozent der Bevölkerung hält Schätzungen zufolge rund ein Drittel des gesamten Privatvermögens, teilte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) mit. Damit ist die Vermögenskonzentration bei uns stärker ausgeprägt als in vielen anderen Staaten. Und auf diesem Weg gehen wir weiter, denn die oberen 10 % verdienen 6,6 mal so viel wie die unteren 10 %. Vor 30 Jahren bekamen sie „nur“ 5 mal so viel.
Die Fixgehälter der Vorstandsvorsitzenden stiegen im Jahr 2013 durchschnittlich um 17 Prozent, während die Reallöhne um 0,1 % sanken. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein Vorstandsvorsitzender 53 Mal so viel verdient wie ein Angestellter eines Dax-Unternehmens. Wir können also ausrechnen, wann den Reichen alles gehört. Und sehen Sie etwa, dass die Politik gegensteuert? Nicht einmal die Sozis tun etwas dagegen. Sie sind zu Erfüllungsgehilfen der Kapitalisten verkommen.
Abschließend noch eine interessante Zahl, die ich irgendwo gelesen habe: 96 % der Reichsten auf der Welt haben ihr Vermögen durch Spekulation erworben und nur 4 % durch Arbeit. Was ist das nur für eine verkehrte Welt, in der so etwas möglich ist.

Katholische Kirche: 3.350.429.000 Euro von Jesus entfernt

Als Jesus seine Jünger aussandte, sagte er ihnen:
„Steckt auch kein Geld in eure Gürtel – weder Gold, noch Silber, noch Kupfermünzen!“ (Matth.10,9)
Wenn man nun aber allein die Vermögensaufstellung des Bistums Köln liest, kann man feststellen; dass sich allein dort die Kirche um 3.350.429.000 Euro von Jesus entfernt hat.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/kirche-erzbistum-koeln-legt-vermoegen-offen-a-1018989.html
Nun werden Sie natürlich sagen: „Das, was Jesus damals gesagt hat, passt nicht mehr in unsere Zeit.“ Wirklich? Wahrscheinlich hat sich Jesus seine Kirche als rein geistige Bewegung vorgestellt – ohne Gebäude oder besoldete Priester.
Wenn wir nun aber eine andere Kirche haben, als Jesus sie wohl gewollt hat: Wäre dann nicht mindestens von ihr zu erwarten, dass sie nur einen kleinen Teil ihres Vermögens spendet, allerdings ein bisschen mehr als der Papst es gerade getan hat mit dem Bau von Duschen und Toiletten für die Obdachlosen. Aber das ist jedenfalls mal ein Zeichen guten Willens.
Welche Ausstrahlung hätte es für das Verhältnis der Religionen, wenn die Katholische Kirche von ihrem unermesslichen Vermögen eine Flüchtlingsstadt im Libanon bauen würde? Lesen Sie mal das hier unten im Link und dann frage ich Sie: Kann man nicht jedenfalls ein bisschen davon für die Flüchtlinge abzweigen? Was ist schon 1 Million für das Bistum Köln? Aber wir haben ja noch so viele andere Bistümer, die ein wenig spenden könnten, statt immer wieder nur Spenden zu sammeln.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/kommentar-zu-koeln-katholisches-erzbistum-mit-milliarden-vermoegen-a-1019173.html

Warum PEGIDA ein Vorbild ist

Interessant ist es manchmal, auf was für Ideen die Leute kommen. Jemand schrieb mir in einem Kommentar, PEGIDA sei eine Erfindung der Regierung, nämlich ein Ablenkungsmanöver. Das klingt zunächst absurd, hat aber doch einiges für sich.
Die alten Römer hatten den Ausspruch „Panem et Circenses“ (Brot und Spiele) fürs Volk, um die Untertanen bei der Stange zu halten. Ich habe diesen Spruch abgewandelt und gefunden: Das Volk ist wie ein giftiger Köter; wirf ihm einen Knochen hin und es beißt sich fest. Solche Knochen waren: Wulff, Sarrazin oder Chlorhühnchen.

https://autorenseite.wordpress.com/2014/12/04/guten-morgen-spruch-tag-thema-chlorhuehnchen-19797345/

Es könnte also durchaus auch sein, das PEGIDA auch so ein Knochen ist, der das Volk über Monate beschäftigen soll.
„Warum das Ganze?“ werden Sie fragen. Ganz einfach: Das Volk soll dadurch von den eigentlichen Problemen abgelenkt werden. Die Leute sollen nicht merken, dass sie mehr und mehr versklavt und ausgenommen werden. Gerade konnten wir in der Zeitung lesen, dass inzwischen 1 Prozent der Weltbevölkerung die Hälfte des gesamten Vermögens besitzt. Tendenz wie bisher: steigend! Das ist kein Wunder, weil sich die Einkommensschere zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern immer weiter öffnet. Bei der derzeitigen Entwicklung ist abzusehen, dass eines Tages ein Arbeitnehmer bis an sein Lebensende arbeiten muss, um dann eine Rente auf Sozialhilfeniveau zu bekommen. Wahrscheinlich reicht ihm dann ein Job gar nicht mehr aus, denn die Zahl der Mehrfach-Beschäftigten hat sich in Deutschland in den vergangenen 25 Jahren mehr als verdreifacht. Mehr als drei Millionen Menschen haben neben ihrem Hauptberuf noch einen Zweitjob. Aber am Ende sind es doch die Reichen, denen alles gehört. Bevor die Leute das merken und darüber diskutieren, müssen sie abgelenkt werden. So gesehen könnte natürlich auch PEGIDA nur ein Ablenkungsmanöver sein.
Was das Volk aber von PEGIDA lernen könnte, wäre dies. Wenn es schon dieser Organisation gelungen ist, mit einem eher weniger wichtigen Thema Zigtausende auf die Straße zu bringen, müsste es doch möglich sein, eine Demonstration von Hunderttausenden zu veranstalten, in der gegen die zunehmende Versklavung der Menschen protestiert wird.
Es wird immer wieder über Schuldenschnitte bei Banken oder Staaten geredet, die von den Bürgern zu zahlen sind. Wie wäre es denn, wenn man mal über einen Vermögensschnitt bei den Superreichen reden würde: ab einer Milliarde einfach halbieren?

Wie die USA uns abkassieren

Respekt vor der amerikanischen Justiz
Eigentlich sind die USA für unsere Begriffe kein Rechtsstaat. Aber in manchen Entscheidungen ist die amerikanische Justiz der deutschen meilenweit voraus.
So wurden in den USA Banken und Rating-Agenturen drakonisch mit milliarden-schweren Strafen belegt, und mit dem so herein gekommenen Geld sollen die betrogenen Anleger entschädigt werden. Ich kann mich nicht erinnern, dass bei uns eine Bank im Zusammenhang mit der Finanzkrise bestraft worden wäre, sondern nur daran, dass einige Geldinstitute von den Steuerzahlern gerettet werden mussten. Und die Menschen, die um ihre Ersparnisse und Altersrücklagen gebracht worden sind, haben nichts vom Staat bekommen, sondern nur in ganz seltenen Ausnahmefällen nach langen Prozessen Schadensersatz erstritten.
Für mein etwas naives Verständnis stellt sich die Finanzkrise so dar: Milliardensummen, die von deutschen Anlegern investiert wurden, wurden von den USA kassiert, und das lief so: Amerikanische Banken verpackten faule Immobilien-Kredite in unverständliche Papiere, die dennoch von deutschen Banken gekauft und an ihre Kunden weiter veräußert wurden. Diese sind ihr Geld nun los, denn das ist in den USA gelandet. Weil wir ein Vasallenstaat der USA sind, finden wir es normal, dass wir auf diese Weise Tribut zahlen müssen.

Neues aus der Bild Zeitung

Als ich im Lokal aufs Essen wartete, suchte ich mir etwas zum Lesen. Nur die Bild Zeitung war da, die ich normalerweise nicht lese. Ich war aber dann doch sehr überrascht, was ich aus diesem Blatt Neues erfuhr:
1. Sieben Träger des Bundesverdienstkreuzes sind Steuerhinterzieher! Haben wir eine so fiese Elite in Deutschland und besitzen diese (bis auf einen) nicht so viel Charakter, dass sie die Auszeichnung sofort zurück geben, bevor sie sich der unangenehmen Diskussion aussetzen, ob ihnen der Orden von Amts wegen entzogen werden muss?
In diesem Zusammenhang ein Tipp für die Steuerfahnder: Schaut mal insbesondere bei den anderen Trägern dieses Ordens nach, wie es bei deren Finanzen aussieht. Das Bundesverdienstkreuz scheint ein Verdachtsindiz zu sein.
2. Die zweite Nachricht, die mich fast vom Stuhl haute, war die Meldung, dass die Griechen im Durchschnitt doppelt so viel Vermögen haben wie die Bundesbürger. Warum ist das so? Weil sie u.a. mehr Rente bekommen haben und weniger Steuern bezahlt haben als wir. Und wenn die Griechen, wie zu erwarten ist, ihre Schulden nicht zurückzahlen können: Wer wird dann dafür aufkommen? Sie und ich!

Der Trick: Sau durchs Dorf treiben.

Bei den großen Skandalen ist es üblich, ein Bauernopfer zu erbringen. Dann beruhigt sich die Lage. Wenn das aber nicht genügt, muss eine andere Methode angewandt werden: Man „treibt eine Sau durchs Dorf“. Man hat das im Fall des früheren Bundespräsidenten Wulff gesehen: Was ist nicht alles über den Mann geschrieben worden. Und was ist von den Vorwürfen übrig geblieben? Ein Hotelaufenthalt in München und der wackelt auch noch.
Seit Papst Franziskus ist der Reichtum der Kirche ins Visier der Kritiker geraten. Und dadurch wird aufgewühlt, was man lieber unter der Decke halten will, nämlich die Frage, wie viel Geld hat die Kirche eigentlich und ist so gesehen die Kirchensteuer überhaupt noch berechtigt? Die Kirche scheut diese Fragen aus verständlichen Gründen. Aber auch die Politiker wagen sich nicht daran, denn jedes Rütteln am derzeitigen Zustand gilt als Blasphemie. Zwar sind sich Kirchen und Politik darin einig, dass der derzeitige Zustand geändert werden muss, aber beim wie scheiden sich die Geister. So bleibt alles beim Alten.
Damit wieder Ruhe einkehrt, kommt nun der Trick mit der Sau: Man schießt sich auf den Limburger Bischof ein und will darüber vergessen lassen, dass er nur eine Sumpfblüte des ganzen Systems ist. Erzbischof Marx hat viel mehr ausgegeben (130 Millionen für ein Dienstleistungszentrum und 10 Millionen für eine Villa in Rom). Aber er bleibt ungeschoren.
Das Sautreiben hat im vorliegenden Fall einen weiteren Vorteil: Dadurch soll womöglich das eigentliche Problem verdeckt werden. Gerüchtweise geht es gar nicht um den „Protzbau“ in Limburg, sondern um einen Richtungsstreit in der Kirche: Römisch-katholisch oder katholisch?
Lesen Sie auch: Die ungehorsame Kirche .