Wir haben uns hier schon des öfteren damit befasst, dass wir in Deutschland immer mehr Tabus aufbauen. Nun ist Parteichef Hahn in ein solches Fettnäpfchen getreten. Was er gesagt hat, darf man nur hinter vorgehaltener Hand sagen, aber doch nicht öffentlich. Er will ja eigentlich nur etwas wissen, aber das, was er wissen will, darf er nicht wissen. Er hat geäußert:
„Bei Philipp Rösler würde ich allerdings gerne wissen, ob unsere Gesellschaft schon so weit ist, einen asiatisch aussehenden Vizekanzler auch noch länger zu akzeptieren.“
Hahn äußert sich ja nicht als Rassist, sondern will nur wissen, ob in unserer Gesellschaft ein latenter Rassismus vorhanden ist. Man könnte das ganz einfach durch eine Meinungsumfrage klären, aber das wäre in den Augen der Meinungsmacher auch wieder Rassismus. So wird er, und so werden auch wir nie erfahren, ob er Recht hat.
Mich erinnert das Ganze an die Äußerung führender Frauen: Sie finden es selbstverständlich, dass sie alle immer wieder betonen, dass Frauen wesentlich mehr leisten müssten, um beruflich voran zu kommen. Das ist doch eigentlich klarer Sexismus, aber da sagt keiner was.
In Deutschland darf man also sagen, dass es Frauen schwerer haben, aber man darf nicht einmal die Frage aufwerfen, ob ein ausländisch aussehender Mann es schwerer hat, sich durchzusetzen. Merkwürdig!
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