Ich habe hier schon öfter darüber geschrieben, wie Deutschland abstürzt, z.B.:
https://autorenseite.wordpress.com/2023/01/13/schlimme-zahlen/
Nun lesen wir hier: „Deutschland wird nach unten durchgereicht“. Beim Standortvergleich von 21 Industriestaaten sind wir inzwischen ganz hinten auf Platz 18 gelandet. Wo soll das noch hin führen? Auf jeden Fall müssen wir auch noch aus diesem Grund den Gürtel enger schnallen. Das lässt sich auf Dauer nicht mit Schulden machen vernebeln.
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Brisante Rentenreform
In Frankreich brodelt es zur Zeit wegen Macrons Rentenreform. Bei uns sind die Probleme wie üblich mit Schuldenmachen zugekittet worden. Die Politiker täuschen darüber hinweg, indem sie sagen, sie müssten „Geld in die Hand nehmen“ (das gar nicht vorhanden ist).
Was tun?
Da werden nun die alten „tollen“ Ideen wieder aufgewärmt:
Die völlig zu Unrecht beneideten Beamten sollen endlich auch in die Rentenversicherung einzahlen. Warum eigentlich nicht? Nur müsste man dann die Beamtengehälter entsprechend erhöhen. Es wäre also ein Nullsummenspiel für den Staat.
Die Diskussion über eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit verläuft immer ganz schlicht so: Man sagt den Arbeitnehmern, wie viele von ihnen früher einen Alten zu versorgen hatten und wie viele es heute sind. Da kommt man dann ganz einfach zu dem Ergebnis, dass die Arbeitnehmer halt länger arbeiten müssen, um die „Rentenlast“ zu tragen. Andernfalls müsste man die Renten kürzen bzw. die Beiträge zur Rentenversicherung erhöhen. Da die beiden letzteren Alternativen sehr unpopulär ist und das Alter für viele in weiter Ferne liegt, dreht man halt an der Stellschraube Lebensarbeitszeit.
Das ist nun wieder sehr ungerecht, weil besonders die Arbeitnehmer der unteren Einkommensgruppen kaum jemals so lange arbeiten können. Das Ganze wäre also im Grunde genommen eine Rentenkürzung.
Was aber bei der Diskussion völlig außer Betracht bleibt, ist die Tatsache, dass sich die Produktivität der Arbeitnehmer wesentlich erhöht hat. Ein Beispiel: Wo früher in den Autofabriken Schweißerkolonnen die Fahrzeuge zusammen bauten, tun dies heute automatische Fertigungsstraßen.
Man darf also nicht einfach bei der Rentendiskussion von der Frage ausgehen, wie viele Arbeitnehmer wie viele Rentner unterhalten müssen, sondern man muss die erhöhte Produktivität mit einbeziehen. Und dann muss man darüber diskutieren, wie der Produktivitätsgewinn gerecht verteilt wird. Zur Zeit streichen ihn im wesentlichen die Unternehmer ein.
Aber über das Hauptproblem dürfen wir uns nicht hinweg täuschen: Wir erleiden einen Wohlstandsverlust nicht nur bei den Renten, sondern auch bei den Reallöhnen. Das sollte eigentlich für die Politiker ein Anlass sein, die in fast allen Staaten zu beobachtende Entwicklung umzukehren, die die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer macht. Aber das wird wohl die Bilderberg-Konferenz wie bisher zu verhindern wissen.
Die Party ist vorbei: Wir leben auf Kosten der Kinder
Ist Ihnen das auch schon aufgefallen? Wir leben auf Kosten unserer Kinder.
Wenn ein überschuldeter Privatmann stirbt, können die Erben das Erbe ausschlagen. Wenn aber eine Genration im Staat Schulden macht, muss es die nächste bezahlen oder vielleicht schließlich auch die übernächste. Die „Zeit“ schreibt, sogar die Enkel könnten unter der Schuldenlast ersticken:
https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-09/staatsverschuldung-investitionen-negativzinsen-verantwortung-zukunft/seite-2
Was das Schlimme daran ist, ist die Tatsache, dass wir an einen ständigen Aufschwung, der allerdings oft gar kein echter ist, gewöhnt sind und deshalb nicht mit einer echten Rezession rechnen, die aber auf diejenigen zukommt, die unsere Schulden zu zahlen haben:
https://web.de/magazine/wirtschaft/marcel-fratzscher-krieg-verursacht-massiven-schaden-deutsche-wirtschaft-37223984
Aber das ist noch nicht alles, mit dem sich die Enkel auseinander zu setzen haben. Wir leben auf Kosten der Substanz unserer Ressourcen, die auf der Welt zur Verfügung stehen. Wir bräuchten 1 1/2 Erden, um so weiter leben zu können wie bisher:
https://autorenseite.wordpress.com/2022/07/28/alarm-welterschoepfungstag-rueckt-wieder-vor-2/
Aber wir haben nur eine einzige enger gewordene Erde. Unsere Nachkommen müssen also in einer ausgeplünderten Welt auch noch gewaltige Investitionen in den Klimaschutz bezahlen.
UNICEF warnt daher: https://web.de/magazine/unicef/unicef-bericht-umweltrisiken-leben-kosten-kinder-36959330
Langsam merken auch die Verschlafensten, dass die Party, die wir uns eigentlich nicht hätten leisten können, vorbei ist und dass uns ein jähes Erwachen bevor steht. Die Regierung versucht krampfhaft, den Ernst der Lage durch alle möglichen „Pakete abzufedern“, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Das dicke Ende kommt noch.
So dumm sind wir
Dass wir langsam verblöden, ist wissenschaftlich erwiesen:
https://www.focus.de/gesundheit/werden-menschen-duemmer-umwelthormone-eine-gefahr-fuer-das-menschliche-gehirn_id_7847170.html
Dadurch sind wir auch nicht mehr in der Lage, die Weisheiten alter Sprichwörter zu erkennen. Nehmen wir zwei Beispiele:
„Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.“ Das wird als völlig überholt durch die Wissenschaft angesehen, nämlich durch Keynes Lehre vom Deficit Spending, das heißt: Gib dann Geld aus, wenn du keines hast, und wenn dir auch die Schulden über den Kopf wachsen. Das waren noch Zeiten, als es hieß: „Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert.“
„Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.“ Das hieße: Wer wirtschaftlich so angreifbar ist wie wir, sollte nicht Sanktionen verhängen, die nichts bewirken.
AfD als Demokratie-Wächterin?
Die Demokratie setzt voraus, dass die Regierung die Wahrheit nicht verschleiert. Aber leider ist oft das Gegenteil der Fall, wie der Politsprech beweist:
https://autorenseite.wordpress.com/lexikon-des-politischen-sprachgebrauchs-und-des-sonstigen-geschwafels/
Auch das nun vom Parlament gebilligte „Sondervermögen“ ist so ein Beispiel. Allein schon der Begriff „Vermögen“ verschleiert, dass es sich in Wahrheit um Schulden handelt. Hinzu kommt als weitere Verschleierung, das man nicht, wie es normal wäre, die 100 Milliarden in den allgemeinen Schulden untergebracht hat.
Warum man ein „Sondervermögen“ gebildet hat, habe ich nicht verstanden und auch auf der Seite des Bundesfinanzministeriums keine Erklärung gefunden. Es gibt offenbar keine, außer dass hier etwas verschleiert werden soll.
Traurig ist, dass nur die AfD, die zwar die Milliardenausgaben mit trägt, gegen die Bildung eines Sondervermögens ist.
Politiker – die verlogenen Berufsoptimisten
Die Politiker machen zur Zeit Schulden „auf Teufel komm raus“. Und dabei hören wir immer, dass die Schulden abbezahlt werden sollen, wenn die Konjunktur wieder besser läuft. Aber wer sagt denn, dass es demnächst wieder aufwärts geht? Die Wirtschaft ist vielen Bedrohungen ausgesetzt. Es kann sein, dass Putin uns die Energie abschaltet oder dass wir selbst unseren Widerstand gegen einen Stopp der Einfuhr von russischem Gas und Öl nicht mehr aufrecht erhalten können: Was dann?
Es kann auch sein, dass Corona die Lieferketten noch mehr abschneiden wird. Es kann auch etwas passieren, was man heute noch nicht voraus sieht. Für solche Fälle hat der Normalmensch einen Notgroschen. Der einzige Politiker, der so etwas in Deutschland eingeführt hatte, war der frühere Finanzminister Fritz Schäffer. Er hatte Geld im „Juliusturm“ verwahrt, das nach seinem Weggang schnell als Wahlgeschenk verstreut wurde.
So machen die Politiker weiter das, was sie am besten können: Sie verschieben die Lösung der Probleme in die Zukunft. Sie können etwas, was der Normalmensch nicht kann: Sie können Schulden machen, die dann die Enkel bezahlen müssen. Kürzlich hat ein Wissenschaftler errechnet, dass sogar auch noch diejenigen zahlen müssen, die noch gar nicht geboren sind. Und diese Armen leben dann in einer kaputten Umwelt mit ausgeplünderten Ressourcen.
Das müssen Sie sehen: Wir fahren den Karren sehenden Auges an die Wand
Schauen Sie sich bitte mal unbedingt diese Infografik an:
https://de.statista.com/infografik/10574/benoetigte-erden-je-lebensstil-ausgewaehlter-laender/
Und dann sagen Sie mir, wie wir so weiter leben können und wie lange.
Eigentlich sollte man ja alles, was man macht, vom Ende her denken. Aber auch für uns gilt, was der heilige Hieronymus von der Kirche sagte:
„Wir brennen wahrlich vor Geldgier!“
So wird jetzt aus der Erde heraus geholt, was es zu holen gibt. Sollen doch unsere Nachkommen sehen, wie sie mit der erschöpften Erde (und mit der Schuldenlast) fertig werden:
„Gibt Gott Häschen, so gibt er auch Gräschen.“
Zitat um Thema Politik

Hier kommt wie jeden Tag ein Zitat. Mehr in dem Buch „Mit spitzer Feder“. In diesem Buch finden Sie ungewöhnliche Aphorismen. Es wäre nett, wenn Sie daraus einmal etwas zitieren würden.
Die Inflation ist wie eine gnädige Göttin der Politik, die all die Schulden langsam verschwinden lässt, von denen eh keiner weiß, wie sie sonst bezahlt werden sollen.
H.Pöll
Mehr über den Autor auf der Homepage.

Zitat zum Thema Politik (Verfassungswidrige Schuldenpolitik)

Hier kommt wie jeden Tag ein Zitat. Mehr in dem Buch „Mit spitzer Feder“. In diesem Buch finden Sie ungewöhnliche Aphorismen. Es wäre nett, wenn Sie daraus einmal etwas zitieren würden.
Freiheit ist etwas, was der ständigen Abnutzung unterliegt, wenn man nicht dauernd auf der Hut ist. Daher sind unsere Kinder und Enkel nicht mehr frei in der Entscheidung, was sie mit den Steuern bezahlen wollen: Es sind unsere Schulden, die sie bezahlen müssen.
(H.Pöll)
Das Bundesverfassungsgericht hat Teile des Klimaschutzgesetzes für verfassungswidrig erklärt, weil die Bestimmungen die Emissionsminderungsbelastung in die ferne Zukunft verlagern und dadurch die junge Generation zu sehr belastet wird. Mich wundert, dass man dieses Prinzip nicht auch auf die Schuldenpolitik erstreckt hat. Im normalen Leben ist es ja auch so, dass jede Generation mit dem Geld auskommen muss, das sie hat.
Mehr über den Autor auf der Homepage.

Was ist der Unterschied zwischen früher und heute?
Wenn man so alt wird wie ich, staunt man über die Veränderungen, die es im Laufe der Zeit gegeben hat. Und ich habe mich öfter gefragt: Wie haben wir damals so leben können?
Darüber habe ich etliche Beiträge geschrieben.
Zwei der bedeutendsten Unterschiede zwischen gestern und heute will ich hier einmal heraus greifen:
Der eine ist die um sich greifende erschreckende Geldgier, die gerade wieder ausgerechnet bei den „christlichen“ Parteien in den Maskenaffären zu Tage getreten ist. Aber nicht nur in krimineller Hinsicht wirkt sich die Geldgier aus, sondern auch in der ganz normalen Politik:
Beispielsweise war es einmal üblich, dass die Leitung des Roten Kreuzes ein Ehrenamt war, das man selbstverständlich umsonst übernahm, denn der Mensch soll ja auch mal etwas Gutes tun. Heute ist dieses Amt zum hoch dotierten Austragsposten für alte Politiker geworden, die sowieso schon hohe Altersbezüge kassieren. Und man findet es selbstverständlich, dass die Menschen, die bei der Wasserwacht und Bergwacht die Arbeit für das Rote Kreuz leisten, dies im wahrsten Sinne des Ehrenamts kostenlos tun, aber das ist kein Anstoß für andere, ihnen nach zu eifern.
Die Geldgier führt dazu, dass die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinander klafft und ebenso die Einkommen. Ich frage mich oft: Was machen die Menschen nur mit den vielen Millionen? Nur wenige besinnen sich darauf, dass sie damit viel Elend mindern könnten. Aber haben Sie schon gehört, dass ein Fußballer eine Tafel finanzieren würde?
Die Geldgier hat inzwischen ein solches Ausmaß angenommen, dass der Staat schon die nächste Generation ausplündert. Die Schulden, die jetzt im Rahmen der Pandemie gemacht werden, sollen bis zum Jahr 2058 zurück bezahlt werden. Diejenigen, die belastet werden, sind also größtenteils noch gar nicht geboren. Das Schlimme ist, dass es insoweit kein Entkommen gibt – außer der Auswanderung. Im Privatrecht kann man andere nicht gegen ihren Willen belasten: Es gibt keinen Vertrag zu Lasten Dritter und einen überschuldeten Nachlass kann man ausschlagen. Aber der Staat kann insoweit bedenkenlos zugreifen ohne Vorsorge dafür getroffen zu haben, dass es einmal schlimmer kommen könnte. Jeder normale Mensch spart für solche Fälle, aber in Deutschland hat dies nur der Finanzminister Schäffer getan, indem er den „Juliusturm“ anlegte. Heute geraten wir immer tiefer in den Schuldenstrudel.
Das hat es also einmal gegeben: Früher hat man Vorsorge für Notfälle getroffen: Zum Beispiel war es Adenauer wichtig, dass Deutschland im Ernstfall unabhängig leben kann. Deshalb wurden der Bergbau wegen der Energieversorgung und die Landwirtschaft wegen der Ernährung gefördert. Ich weiß nicht, wie es aussehen würde, wenn wegen einer schlimmeren Pandemie alle Länder ihre Grenzen schließen würden. Hätten wir dann genug zu essen? Oder was passiert, wenn ein Cyberangriff sämtliche Computer lahm legen würde? Hat sich die Regierung einmal – wie seinerzeit Adenauer – Gedanken darüber gemacht?
Wie wenig wir vorbereitet sind, hat sich bei der Pandemie gezeigt. Man hätte doch annehmen können, dass für solche Fälle Notfallpläne existiert hätten. Aber nicht einmal für das medizinische Personal waren genügend Schutzvorrichtungen vorhanden mit der Folge, dass viele Ärzte und Pfleger ihre Arbeit mit dem Leben bezahlen mussten.
Es gibt ja Menschen, die für sich selbst Vorsorge treffen. Sie schauen im Gegensatz zur Regierung in die Zukunft Und sie wollen gesichert sein für den Fall, dass „hier einmal alles den Bach runter geht“. Erst war es ein Arzt und eine Lehrerin, die sich in einem kleinen Dorf in Griechenland angesiedelt haben, aber inzwischen sind etliche ihrem Beispiel gefolgt. So lebt dort ein fröhliches Völkchen begeistert von der eigenen Landwirtschaft. Gerade habe ich von einem ein Fläschchen selbst produziertes Olivenöl bekommen: Unglaublich, was das für ein Unterschied zu dem Zeug ist, was es hier zu kaufen gibt.
Wie anders die Einstellung der Menschen zur Zukunft geworden ist, zeigt mein eigenes Leben: Mein Vater wollte unbedingt, dass ich neben dem Studium ein Handwerk lerne – für den Notfall, denn auch die Söhne des Kaisers hätten eine solche Lehre gemacht. So bin ich halt auch Schreiner geworden, denn nur so bezahlte mir mein Vater mein Studium. Sonst hätte ich halt etwas anderes arbeiten müssen, um mir mein Studium selbst zu finanzieren.