Gerade erscheint der Oxfam-Bericht über die Verteilung von Reichtum und Armut. Dem Thema habe ich mich hier auch schon häufig gewidmet. Die Lage ist schlimm: Die Reichen werden in erschreckender Weise immer reicher und die Armen immer ärmer. Schlimmer aber ist, dass es sich um eine stetige Entwicklung handelt, der noch keine Politik Einhalt geboten hat. Ich habe hierüber schon häufig geschrieben, z.B.: über den Merkelismus.
So sieht es aus in einer Welt ohne Moral: Nach dem Oxfam-Bericht hungert jeder 10. Mensch, während 95 Lebensmittelkonzerne 2022 ihre Gewinne verdoppelt haben. Das reichste Prozent der Menschheit hat seit der Corona-Pandemie 26 Billionen Dollar kassiert und die gesamte restliche Bevölkerung nur 16 Millionen.
Ähnlich sieht es nach Oxfam in Deutschland aus: Das reichste Prozent der Deutschen kassierte 81 % des Vermögenszuwachses und auf die restlichen 99% fielen nur 19%. Und da gibt es Menschen wie Lindner, die stereotyp wiederholen, man dürfe doch die Leistungsträger nicht bestrafen. Solche Leute müssten öffentlich geächtet werden.
Wir leben in einer Welt ohne Moral. Man könnte sagen: Die Geldgier hat die Moral aufgefressen. Letztlich hat auch die Klimakatastrophe ihre Ursache in der mangelnden Moral, denn wir waren nicht bereit, uns im Hinblick auf die Leid tragenden einzuschränken.
Und ist es ein Wunder, dass es an Silvester zu Krawallen kommt? Junge Menschen sehen, dass die Moral verloren gegangen ist und sie handeln dementsprechend.
Mein Wunsch für die Zukunft wäre: Wir brauchen eine Greta Thunberg zur Wiedereinführung der Moral. Wenn Zehntausende wie gerade in Lützerath nun auch vor den Villen der Superreichen protestieren würden, werden die Betroffen vielleicht ein wenig darüber nachdenken, wie es denn mit dem Teilen wäre.
Die Medien nehmen sich des Themas zu wenig an. Sie feiern einen prominenten Steuerflüchtling schon deshalb, weil er von einem geschätzten Einkommen von 40 Millionen doch tatsächlich eine Million gespendet hatte.