
Beide liegen im Clinch und es sieht so aus, als ob es zwei Verlierer geben würde:
Die AfD wird sich an der Kirche die Zähne ausbeißen, wenn sie die Kirchensteuer abschaffen will. Da sei ihr gesagt, dass sich schon andere vergeblich darum bemüht haben. Die Kirche selbst und die CSU haben schon den Versuch unternommen, die Kirchensteuer zu beenden, jedoch scheiterte das an den immensen Forderungen der Kirche für diese Quasi-Enteignung.
Auch die Grünen wollten einmal die Kirchensteuer abschaffen, sind aber nun doch lieber dazu übergegangen, eine allgemeine Kulturabgabe zu fordern, wenn ich recht orientiert bin. Das wird auf Widerstand stoßen, weil es für viele ein Steuererhöhung bedeuten würde.
Interessant ist ja, wie verschieden sich die Kirchenvertreter in den verschiedenen Ländern zur Rechten verhalten. In Österreich empfahl Weihbischof Laun bei der Bundespräsidentenwahl den rechten Kandidaten Hofer. Der Bischof bezeichnete Christen, die den Gegenkandidaten Van der Bellen wählen, als „gehirngewaschen“.
http://www.salzburg.com/nachrichten/dossier/bundespraesidentschaftswahl-2016/sn/artikel/van-der-bellen-gottesfeind-weihbischof-laun-empfiehlt-hofer-197154/
Bei uns hingegen wurde die AfD beim Katholikentag ausgeladen. Das war keine gute Idee, denn man sollte keine Gelegenheit versäumen, miteinander zu reden. Hatte die Kirche am Ende vielleicht Angst, dass die AfD bei Diskussionen doch nicht so aussehen könnte, wie sie immer hingestellt wird?
Nun hat der bayerische Landesvorsitzende Bystron ein schweres Geschütz gegen die Kirche aufgefahren und behauptet, sie verdiene an den Flüchtlingen. Anfangs habe ja auch ich hier dagegen protestiert, dass die Kirche für ihre Räumlichkeiten Miete verlangt:
https://autorenseite.wordpress.com/2015/11/09/kirche-haette-gedacht-20779483/
Geben Sie überhaupt mal auf der Suchfunktion dieser Seite „Kirche“ ein und Sie werden feststellen, dass die Kirche beim Thema Geld kein gutes Bild abgibt. Da hat Bystron tatsächlich einen wunden Punkt getroffen, wenn er auch für seine Behauptung, die Kirche verdiene an den Flüchtlingen, keinen Beweis erbracht hat.
Die Kirche hat auch nicht den Gegenbeweis angetreten, sondern nur von „Quatsch“ gesprochen und auf Bystron erwidert, wie viele Millionen sie den Flüchtlingen gespendet hat. Das besagt aber gar nichts. Die Kirche hat ja auch gesammelt. Und was wäre schon dabei gewesen, wenn die Kirche sich anlässlich der Flüchtlingskatastrophe nur von ein paar Immobilien oder Unternehmen getrennt hätte? Die Katholische Kirche besitzt ja ein Grundvermögen in der Größe der 4 kleinsten Bundesländer:
https://autorenseite.wordpress.com/kirchensteuer/
Wenn die Kirche sich nur von einem Bruchteil getrennt hätte, hätte ihr das nicht weh getan.
Völlig unsachlich ist, was DBK-Sprecher Kopp zur AfD gesagt hat: „Wer so entgleist, schlägt allein 200.000 ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe der Kirchen Tätigen ins Gesicht.“. Wenn die AfD das Finanzgebaren der Kirche angreift, schlägt sie doch nicht den Ehrenamtlichen ins Gesicht. Das ist eine bewusste Verdrehung der Tatsachen durch Kopp. Was übrigens die Ehrenamtlichen angeht, hatte ich den Eindruck, dass die erste Welle der Flüchtlinge am Münchner Bahnhof im wesentlichen von Bürgern versorgt wurde, die sich spantan zusammen gefunden hatten, bis sich die Kirche auch aufgerufen fühlte.
Abschließend noch eine Bemerkung: Sowohl Moslems wie auch die Katholische Kirche machen bei der Flüchtlingskrise keine gute Figur. Beide sind unermesslich reich, haben aber für die Flüchtlinge nur ein paar Brosamen übrig. Wie anders könnte es sein, wenn sich die beiden Religionen in ihrer Hilfsbereitschaft überboten hätten!
Ja, Herr Bystron hat also einen Haufen Munition in seinem Kampf mit der Kirche.
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