
Die „Kunst“ mancher Politiker besteht darin, bei einer Diskussion von Birnen zu reden, wenn ein anderer über Äpfel spricht.
(H. Pöll)
Verfolgt man die derzeitige Diskussion über den Islam, so kann man nur den Kopf schütteln. Ausgelöst wurde sie vom früheren Bundespräsidenten Wulff, der immer wieder falsch zitiert wird. Er sagte nämlich: „Der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland.“ Das Wort inzwischen wird in der Regel nun weggelassen und so bricht der eigentlich schon ausdiskutierte Streit darüber wieder auf, ob der Islam zu Deutschland gehört.
Dabei sind die Fakten klar und deshalb unstreitig: Über 4 Millionen Moslems sind in Deutschland – die meisten gut integriert – und sie haben Tausende von Moscheen gebaut. Niemand wird wohl ernstlich bestreiten wollen, dass sie ein Teil vom heutigen Deutschland sind. Insofern gehört also der Islam inzwischen zu Deutschland.
Umgekehrt gehört aber der Islam nicht zu Deutschland, als es um die kulturhistorische Entwicklung des Landes geht. Dazu hat der Islam kaum etwas beigetragen.
Über diese Fakten sollte eigentlich Einigkeit bestehen, so dass es keines Streites bedarf. Aber die CSU befindet sich im Wahlkampf und benutzt das verkürzte Zitat von Wulff, um Stimmung zu machen. Sie beeilt sich natürlich, hinzu zu fügen, dass sie nichts gegen die hier ansässigen Moslems hat.
Die Gegner der Partei tun freilich so, als wolle die CSU den ganzen Islam einschließlich seiner Anhänger ausgrenzen.
Man könnte nun eigentlich meinen, die Politiker seien zu dumm, um sachlich zu diskutieren. Aber ihnen geht es nicht um eine sachliche Diskussion, sondern darum, ihr eigenes Süppchen zu kochen.
Die Hauptfrage, was die Politiker unter Islam verstehen, ist anscheinend ein zu heißes Eisen, als das man darüber reden will: Wir sehen die verschiedensten Ausprägungen des Islams, von denen sich die Schiiten und Sunniten gegenseitig bekämpfen. Und wir haben in Deutschland Islamisten und Salafisten, die ja auch Teil des Islams sind.
Wer also vom Islam als Teil Deutschlands spricht, meint nur in der Regel nur den friedfertigen integrierten Teil der Moslems.
Man müsste aber auch Verständnis für diejenigen haben, die sagen: Zwar gehören die gutwilligen Moslems zu Deutschland, nicht aber der Islam insgesamt mit seinen vielfältigen Ausprägungen, denn der stellt eine Gefährdung dar. Ein solcher Islam kann nie zu Deutschland gehören.
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