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Corona: Ist die Landbevölkerung dümmer als die Städter?

Diese Frage stellte ich mir, als neulich eine Statistik über die Neuinfektionen las. Wie konnte es das geben, dass München „nur“ 209 Fälle zu verzeichnen hatte, der Landkreis Traunstein aber 239 je 100.000 Einwohner. Man möchte doch meinen, dass es in München, wo die Menschen viel dichter beieinander sind und U-Bahn fahren, zu viel mehr Neuinfektionen kommen müsste als auf dem flachen  (sprich: bergischen) Land. Was konnte wohl die Ursache dafür sein? Ich glaube, die Schuld liegt beim Gesundheitsamt. Die Behörde weigerte sich zunächst aus datenschutzrechtlichen Gründen bekannt zu geben, wo im Landkreis wie viele Infektionen auftraten. Und so waren viele Leute wie ich der Meinung, dass das Virus doch wohl kaum bis in die Dörfer vordringen konnte – bei der gesunden Landluft und der lockeren Besiedlung. Aber durch dieses falsche Sicherheitsgefühl hatte das Virus gute Chancen, bis in die abgelegensten Winkel unseres Landes vorzudringen.

Inzwischen hat sich das Verhältnis der Neuinfektionen zu unseren Gunsten verändert: 207:250.

 

Corona: Der falsche Weg

 

Man sieht es nun deutlich: Der Lockdown light hat nicht viel gebracht. Was ich vermisse, ist die mangelnde Wissenschaftlichkeit der beschlossenen Corona-Maßregeln:
Die Gesundheitsämter können immerhin in einem Drittel der Infektionen feststellen, wo sich die Betroffenen infiziert haben. Und da vermissen wir eine Statistik über diese Infektionsquellen. Wie viel Prozent haben sich beipielsweise in Geschäften infiziert, in Schulen, in Verkehrsmitteln…? Und danach hätte man von vornherein entscheiden müssen, wo man Regeln verschärft und wo man sie vielleicht auch lockern könnte. Ich habe hier ja schon oft beschrieben, dass man beispielsweise die Gefahren, die von Schulen ausgehen, unterschätzt und dass die Gastronomie durchaus ein völlig ungefährliches Mittagessen anbieten könnte, was die Entschädigungsleistungen, die wie alle zu tragen haben, erheblich reduzieren würde. Außerdem würde sich dann ein bisschen weniger Tristesse in diesem Land verbreiten.

Corona: Nun wird es spannend: Hält der Lockdown light einer gerichtlichen Nachprüfung stand?

Das erste Urteil über die Lockdown-Maßnahmen ist da. Und es ist nicht gut ausgefallen für die Politik: Das niedersächsische OVG hat eine Sperrstundenregelung gekippt.
Mit Spannung warten wir nun auf Gerichtsentscheidungen über die Schließung der Gastronomie. Ein weises Urteil sähe nach meinem Dafürhalten so aus, dass die von den Gesundheitsämtern für sicher befundenen Gaststätten offen bleiben dürfen: Wie soll sich auch ein Gast anstecken, der durch eine Plexiglaswand 2m entfernt vom nächsten Nachbarn sitzt? Und warum müssen Bayern in coronafreien Dörfern auf ihr Gasthaus verzichten?
Man darf gespannt sein, wie die Justiz entscheidet. Anscheinend weiß man dort nicht recht, was man machen soll, denn über die Eilanträge sollte doch so langsam mal entschieden werden.
Vielleicht verlangen ja die Gerichte eine nähere Begründung für die Schließung der Gaststätten: Die Gesundheitsämter können auf Grund der zurück verfolgten Ansteckungsketten genau sagen, wo die größten Gefahren lauern.  Die Gastronomen behaupten, von ihnen gingen laut Statistik nur 2 % der Infektionen aus. Der Wert würde gegen Null schrumpfen, wenn man all die Pubs und Discos abziehen würde, wo man sich nicht an die Regeln gehalten hat gemäß dem bayerischen Motto: „A Guater hält’s aus und um an andern is net schad!“
Man stelle sich vor, der Flugverkehr habe doppelt so viele Ansteckungen zu verantworten. Müsste dann nicht eher der Flugverkehr gestoppt werden, bevor man die Gaststätten schließt?
Man sieht, wir bewegen uns auf sehr schwankendem Grund.