Manchmal. wenn ich über Gott nachdenke, muss ich an meinen Religionslehrer denken. Als er über das Thema „Gottes Gnade“ sprach, stellte jemand die Frage, warum Gott das Gebet des einen erhört, das eines anderen aber nicht. Der Religionslehrer hatte eine einfache Erklärung:
„Gott ist wie eine Frau: Den einen liebt sie, den anderen nicht.“
Was wohl sein Bischof zu diesem Satz gesagt hätte? Aber hätte der eine bessere Erklärung?
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Gedanken zum Sonntag: Ist Gott eine Frau?
In meiner Jugend war die Frage einfach zu beantworten. Man sah den Lieben Gott in vielen Kirchen als alten Mann mit Bart abgebildet. Es gab damals keinen Zweifel: Gott war ein Mann. Deshalb ist ja auch in der Bibel von ihm und nicht von ihr die Rede. Aber dann kamen die Emanzen, die so vieles kaputt gemacht haben, und behaupteten plötzlich, Gott sei eine Frau. Ihr frecher Spruch lautete: “Als Gott den Adam schuf, übte sie nur.“
Eine Ministerin versuchte zu vermitteln und erklärte, sie habe keine Schwierigkeiten, “das Gott“ zu sagen.
Leider kenne ich den Standpunkt der modernen Theologie zu diesem Problem nicht, wenn sie überhaupt einen hat.
Jedenfalls scheint Gott eine frauliche Seite zu haben. Das ist mir aus meinem Religionsunterricht in Erinnerung geblieben. Wir diskutierten damals über die Frage, weshalb die einen Menschen gesund sind und die anderen krank und weshalb Gott die Gebete der einen erhört und die der anderen nicht.
Unser Religionslehrer hatte dafür eine einfache Erklärung: Gott ist wie eine Frau: den einen liebt sie und den anderen nicht!
Ich muss bekennen, dass es mich ein wenig erschüttert hat, Gott als launische Frau zu sehen. Aber wissen Sie eine andere Erklärung?
Wenn Sie sich auch über solche Probleme nachdenken, lesen sie doch bitte das Buch Verbotene Zone:
Gedanken zum Sonntag
In Bayern gibt es so viele schöne Wallfahrtskirchen. Und in manchen liegen Bücher aus, in die man seine Wünsche an den Lieben Gott eintragen kann. Auch Danksagungen liest man dort und eine davon gab mir zu denken:
Da hatte sich jemand dafür bedankt, dass der Liebe Gott sein Kind vom Krebs geheilt haben sollte. Und jemand hatte dazu geschrieben:
„Und warum hatte er mein Gebet nicht erhört und mein Kind sterben lassen?“
Die Kirche bleibt uns die Antwort schuldig, warum Gott so etwas geschehen lässt. Er lässt es zu, dass bei einem Erdbeben eine Schule einstürzt und viele Kinder sterben, oder dass ein Pilgerzug nach Lourdes verunglückt. Die Kirche spricht dann von „Gottes unerforschlichem Ratschluss“.
Da denke ich an meinen Religionsunterricht vor 70 Jahren zurück. Damals hatten wir über solche Fälle diskutiert und die Frage aufgeworfen, wie es sich denn mit Gottes Gnade verhält: Wenn Gott doch alle positiven Eigenschaften besitzt, müsste er doch auch gerecht sein, insbesondere bei der Verteilung seiner Gnade.
Der Religionslehrer, ein Pfarrer, wusste darauf auch keine Antwort, sondern sagte, er meine, mit der Gnade verhalte es sich so ähnlich wie mit der Liebe der Frauen: Den einen lieben sie und den anderen nicht.
Ist Gott also eine Frau, wie manche Emanzen behaupten? („Als Gott den Mann erschuf, übte sie nur.“)
Oder welche Antwort hätten Sie als Christ? Für Atheisten ist die Antwort übrigens einfach.
Zum Sonntag: Nachdenken über den Glauben
Zitat aus dem Buch „Mit spitzer Feder“:
„Ist es nicht religiöse Arroganz, wenn manche Christen glauben, Gott habe ausgerechnet ihr Gebet erhört? Was muss ein Vater, dessen Kind trotz aller Gebete an Krebs gestorben ist, darüber denken?“
Mehr nachdenken über den Glauben können Sie mit diesem Buch:
Aber Vorsicht wegen der Nebenwirkungen!
Der Papst musste erfahren: Es gibt keine Wunder mehr
Der Papst hat auf dem leeren Petersplatz für eine Beendigung der Corona-Grippe gebetet. Wenn das stimmt, was Jesus gesagt haben soll, müsste es nun vorbei sein mit dieser schlimmen Krankheit:
„Und ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben.“
Leider haben die Menschen erfahren müssen, dass diese Worte nicht so einfach zu verstehen sind, sondern so interpretiert werden müssen, dass nichts davon übrig bleibt. Und so wird wohl auch das Gebet des Papstes keine Chance haben, erhört zu werden, ja, es könnte sogar noch schlimmer werden.
Der Papst hat an sich alles getan, um ein Ende von Corona zu erreichen: Er hat zwei altehrwürdige Ikonen aus dem religiösen Leben Roms auf den Petersplatz bringen lassen: das Marienbildnis Salus Populi Romani sowie das Pest-Kruzifix aus der Kirche San Marcello. Beiden Bildnissen wird eine wundertätige Wirkung zugeschrieben: Vor dem Marienbild soll ein Papst für eine Beendigung einer tödlichen Seuche gebetet haben und dann sollen Engel erschienen sein und die Krankheit beendet haben:
https://udayton.edu/imri/mary/_resources/docs-pdfs/de/salus-populi-romani-schutzherrin.pdf
Ähnlich soll es mit dem Pestkreuz gewesen sein: Als dieses durch die Straßen Roms getragen wurde, war es vorbei mit der Seuche.
Wie großartig wäre es gewesen, wenn die geballte angebliche Wunderkraft der beiden Ikonen nun tatsächlich wirken würde. Welchen Zulauf würde die Kirche bekommen. Aber leider gibt es solche angeblichen Wunder nur in der Vergangenheit. Lässt der Liebe Gott nun seine Stellvertreter auf Erden im Stich?