
Wenn ich an die Entschuldigungen zurück denke, die wir nach verlorenen Spielen schon gehört haben, dann bin ich gespannt, ob das jetzt auch so wird. So wurde uns schon öfter gesagt, dass Querelen im Vorstand die Spieler psychisch belastet hätten. Da habe ich nur den Kopf geschüttelt.
Nach der Niederlage der deutschen Nationalmannschaft denke ich doch ein bisschen anders: Was tun die Psychologen nicht alles, um eine Mannschaft psychisch zu stärken, damit sie mit dem unbedingten Siegeswillen aufs Spielfeld läuft.
Wenn nun aber die Mannschaft als erstes daran denkt, sich den Mund zuzuhalten, dann stört dies die mentale Einstellung, die zum Spielbeginn bestimmend sein sollte. So dürfte es aus psychologischer Sicht aussehen. Liegt also die Ursache unserer Niederlage vielleicht auch an solchen Sperenzchen?
Was machen wir für ein Drama aus einer kleinen Armbinde. Die Medien haben kein Verständnis dafür, dass die FIFA die Spiele frei halten will von irgendwelchen Demonstrationen solcher Art. Es sollen halt unbeschwerte Spiele zur Freude der Menschen in aller Welt sein. Und das wäre auch gut so.
Soweit die Meinung der deutschen Medien dahin geht, die Binde sei keine politische Demonstration, sondern eine solche für die Menschenrechte, zeigt die nun laufende Diskussion gerade, wie sehr politisch die Binde sein sollte: Sie sollte die Politik des Gastlandes gegenüber der Homosexualität bekämpfen. Aber das sollte halt besser an anderer Stelle geschehen als auf dem Fußballplatz, wo die Unbeschwertheit von solchen Problemen erhalten bleiben sollte.
Wie recht hat doch der iranische Trainer, als er sagte: „Moralisten und Lehrer, lasst die Kids das Spiel spielen. Sie wollen einfach nur das Spiel spielen.“
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