Meine andere Sonntagspredigt:
Die Fuggerei in Augsburg ist 500 Jahre alt geworden und zu diesem bedeutungsvollen Ereignis ist sogar die EU-Präsidentin angereist und hat eine Rede gehalten. Die Fuggerei ist die älteste Sozialsiedlung der Welt, eine Stadt in der Stadt mit 67 Häusern und 142 Wohnungen sowie einer eigenen Kirche.
Was zu denken geben sollte, ist die Tatsache, dass es so etwas heute nicht mehr gibt: Wir haben zwar immer mehr Milliardäre und Oligarchen, aber die kaufen sich lieber riesige Luxusyachten und Wohnsitze in aller Welt, anstatt etwas Gutes zu tun.
Und eben da hätte Frau von der Leyen einhaken sollen und fragen müssen: Warum gab es so etwas wie die Fuggerei vor 500 Jahren und woran liegt es, dass es heute so etwas nicht mehr gibt?
Ich kann es erklären: Wir leben in einer Zeit hemmungsloser Geldgier. Sogar in der Notzeit der Pandemie bereicherten sich CSU-Politiker an Maskendeals.
Im Grundgesetz heißt es zwar: „Eigentum verpflichtet.“ Aber dieser Satz wurde um zwei Worte ergänzt: „… zu mehr.“ Dieser Artikel kann als das am meisten missachtete Gesetz bezeichnet werden.
Und aus der Bibel kennen die Reichen nur den Ausspruch von Jesus: „Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. (Matth. 25,29) Nie hatte Jesus mit diesem Satz so recht wie heute.