Schlagwort-Archive: Fledermäuse

Lärm in der Natur



Herrlich ist es, die Stille der Natur zu genießen. Aber diese Stille ist auch immer mehr bedroht: Als ich einmal eine Skitour zum Stahlhaus machte, hörte ich beim Abfahren schon hoch oben am Berg einen beschussartigen Lärm. Ich dachte erst an ein Manöver der Bundeswehr, aber dann bei der Weiterfahrt merkte ich, dass es der Rhythmus von Musik war, der als erstes zu hören war. Dann, an der Mittelstation des Jenner, sah ich, was los war. Dort hatte man in der Märzsonne Tische aufgestellt und da saßen die Leute und hörten die Musik einer Band in einer Lautstärke, dass ich das Weite suchte. Offenbar sollte man im ganzen Gebiet hören, wie toll man drauf ist.
Nun soll es auch wieder los gehen mit der Musik am Jenner:
https://www.traunsteiner-tagblatt.de/startseite_artikel,-die-fantastischen-vier-kommen-auf-den-jenner-_arid,638853.html

Dasselbe war es am Chiemsee. Auch dort hatte man eine umstrittene Seebühne eingerichtet, von der ich nicht weiß, wie es nun nach Corona weiter geht: Setzen sich die Naturfreunde durch, die behaupten, dass Fledermäuse und Vögel verscheucht würden, oder gewinnen die anderen, die meinen, die Tiere würden durch laute Musik nicht gestört, sondern würden sich daran gewöhnen?

Was ich mich nur bei diesem Missbrauch der schönsten Natur frage:  Warum müssen solche Veranstaltungen dort statt finden, wo sie nicht hin gehören und wo andere die Ruhe genießen wollen?
Aber auch in der Stadt gibt es Probleme mit solchen Musikevents. In einer Kleinstadt, in der man bisher ruhig leben konnte, finden auf einmal auf dem Stadtplatz laute Rockkonzerte statt. Da kann natürlich niemand schlafen. Wie ich hörte, hat man den gestressten Anwohnern eine Nacht im Hotel spendiert.
Aber ich frage mich: Kann man wirklich nichts dagegen tun, dass der Lärm immer mehr zu nimmt? Im Zuge des Klimawandels breitet sich die Außengastronomie immer weiter aus. Die Leute sitzen vor den Lokalen und werden „beschallt“. Und die armen Menschen, die dort wohnen, müssen leiden.

Todeszonen überall

sos-237958_1280

Gerade findet wieder eine Vogelzählung statt. Und die macht uns bewusst, wie die Natur um uns stirbt. Noch vor 10 Jahren hatten wir so viele Stare in den Gärten, dass sich meine Nachbarin ein Gewehr kaufte, mit dem sich angeblich aber nur in die Luft schoss. Schon lange habe ich aber keinen einzigen Star mehr gesehen. Eine andere Nachbarin hat ein Vogelhäuschen im Garten, in dem immer ein reges Treiben herrschte. In meinem Apfelbaum hockte immer eine große Zahl Vögel und wartete geduldig, bis wieder ein Platz an der Futterstelle frei war. Und heute? Da schaut mal gelegentlich ein einziger Vogel vorbei. Kein Wunder, dass es so wenig Vögel gibt, denn durch die intensive Landwirtschaft sind die Regenwürmer von den schweren Traktoren platt gemacht worden oder in der übertriebenen Jauchedüngung ersoffen.
http://www.salzburg.com/nachrichten/wissen/sn/artikel/regenwuermer-sind-ein-vernachlaessigter-bodenschatz-228692/
Schwalben und Fledermäuse, die früher zahlreich vorbei flogen, sind hier auch ausgestorben, denn die moderne Landwirtschaft hat ihre Nahrung, nämlich die Insekten, vernichtet. Früher brauchten wir vor dem Fenster immer ein Fliegengitter. Heute nicht mehr.
Und so könnte ich noch viel aufzählen. Aber es nützt ja doch nichts, denn der Mensch sieht nicht ein, dass auch er einmal dran kommt.