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Wie steht es um die Werte des Westens?

Das christliche Abendland bildet sich ein, Vorbild für die Welt zu sein. Doch bei näherem Hinsehen muss man zugeben: So großartig sind die Werte des Westens gar nicht. Vom christlichen Abendland kann man bei uns nicht mehr reden, denn nicht einmal die Hälfte sind heute noch Christen. Und in der CDU werden daher schon Stimmen laut, das „C“ zu ersetzen. Und das Christentum als leuchtendes Beispiel hat durch die Missbrauchsfälle erheblich an Glanz verloren.

Wie steht es denn um die viel gerühmte Rechtsstaatlichkeit?
Fangen wir gleich mit dem Neuesten an: Söder hielt sich nicht an das Gesetz und ging beim Impfen seinen eigenen Weg. Recht und Gesetz sollte eigentlich zu den Werten des Westens zählen, aber das verliert immer mehr an Bedeutung. Nicht einmal ein Ministerpräsident, der selbst im Gesetzgebungsverfahren zugestimmt hat, hält sich daran.

Schlimm ist auch die Handhabung des Asylrechts: weder rechtsstaatlich noch christlich. Eigentlich sollte nach Artikel 14 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte jeder Verfolgte Asyl beantragen können. Wenn man das ernst nimmt, könnte jeder Verfolgte am Grenzübergang erscheinen und Asyl beantragen. Inzwischen wurde das Asylrecht dahingehend eingeschränkt, dass es nur auf dem Boden der EU beantragt werden kann. Daher kommt es zu Stacheldrahtzäunen und Pushbacks mit Toten. Viele Tausende ertrinken im Meer auf der Fahrt nach Europa. Gesetzestreue sieht anders aus. Humanität auch.
Wäre es nicht ehrlicher, das Asylrecht einzuschränken. Es geht ja auf die Erfahrungen mit der Nazizeit zurück, kann aber nicht zu wahren Völkerwanderungen genutzt werden.

°Pacta sunt servanda“, hieß es schon im römischen Recht, aber heute handelt man häufig nach dem Prinzip: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern. So halten wir uns nicht an die Zusage, 2% des Bruttosozialprodukts für Rüstung auszugeben. Besonders schäbig war das Verhalten der Staaten seinerzeit nach dem verheerenden Erdbeben auf Haiti. Da wurden riesige Summen für Hilfsprogrammen zugesagt, aber nur ein Bruchteil wurde bezahlt.

Und wie steht es sonst mit der Rechtsstaatlichkeit? Die haben die USA nach Guantanamo ausgelagert und kein westlicher Politiker traut sich, etwas dagegen zu sagen.
Die Werte des Westens haben keine Attraktionswirkung. Aber der Konsum lockt die Menschen an. Das ist der neue Werte des Westens.

 

So nicht, Herr Söder!

Söders Rede erinnerte mich an diesen wahren Witz:

Ein Vater stellt entsetzt fest, dass die Versetzung seines Sohnes gefährdet ist, und so setzt er sich hin und schreibt den nächsten Hausaufsatz für ihn. Aber auch er bekommt eine schlechte Note und der Lehrer hat folgende Bemerkung dazu geschrieben:
„Die Hohlheit der Phrasen konnte über den mangelnden Inhalt nicht hinweg täuschen.“

Die mit hohlen Schlagwörtern gespickte Rede Söders lässt sich wie folgt zusammenfassen: Wir, die Bürgerlichen kämpfen gegen die Gefahr von links.
Schon Laschet besaß die Dreistigkeit, die „Mitte“ für seine Partei zu beanspruchen:
https://autorenseite.wordpress.com/2021/09/08/zitat-zum-thema-politik-laschet-und-die-mitte/
Und nun suggeriert Söder ergänzend: Wir sind die Bürgerlichen, also die Guten.

Da muss ich doch mal konkret werden:
> Was meinen Sie wohl, Herr Söder, was die allein erziehende Friseuse dazu sagt, die nachts noch als Bedienung arbeiten muss, um über die Runden zu kommen?
> Und was sagt die 80-jährige Rentnerin dazu, die trotz Kniebeschwerden ab 4 Uhr morgens Zeitungen austragen muss?
> Sie haben vielen Menschen ihre Würde genommen, indem sie sie an den Bettelstab gebracht haben: So etwas gab es noch nie, dass die Menschen von ihrer Hände Arbeit nicht leben konnten.  Sie haben die „Aufstocker“ erfunden, die beim Staat um ein zusätzliches Almosen zum kargen Lohn betteln müssen.
> Auch immer mehr Mieter müssen durch Ihre Wohnungspolitik von weniger leben als vom Existenzminimum. Erinnern Sie sich noch an den Verkauf der GWB, der Sie die absolute Mehrheit im Landtag gekostet hat? Lieber nicht!
> À propos Existenzminimum: Das Beschämendste an Ihrer Partei ist, dass bettelarme Bürger ihr Existenzminimum erst vor dem Bundesverfassungsgericht erstreiten mussten. Haben Sie denn kein christliches Herz für die Allerärmsten?
> Ist Ihnen eigentlich nicht bewusst, dass Sie die eigentliche Gefahr für die Demokratie sind? Sie sind eine verfassungswidrige Partei, wie nicht nur die obige Watschen vom BVerfG zeigt.
> Passt es in Ihren Begriff von „Bürgerlichkeit“, dass die Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer?
> Die Kinderarmut steigt und die Tafelbesucher werden mehr. Zählen die nicht such zu den Bürgerlichen?
> Seien Sie mal ehrlich: Glauben Sie wirklich, dass  der „Merkelismus“ bürgerlich ist?

Ist es da ein Wunder, dass mit Abstand die meisten Bürger bei einer Befragung angaben, sie wünschten sich eine Regierung ohne Union?
Wenn Sie die Entwicklungen auf der Welt anschauen, werden Sie feststellen, dass sie in Pendelbewegungen verlaufen: Um es mit einem Beispiel zu verdeutlichen: Erst war die Homosexualität strafbar, nun ist sie „gut so“.
Und denselben Pendelschlag erleben sie selbst jetzt: Ihre Partei hat bei der sozialen Marktwirtschaft das Wort „sozial“ durch „liberal“ ersetzt und dadurch dem Raubtierkapitalismus Tür und Tor geöffnet. Und wenn Sie das Wort „christlich“ im Namen führen, so beschränkt sich das auf die Devise: „Wuchere mit Deinem Pfunde!“
Dadurch haben Sie sich nun ins wohlverdiente Aus manövriert.
Was nun kommt, ist die ausgleichende Gerechtigkeit und die ist keine Gefahr, sondern notwendig.

 

 

Sind CDU/CSU schizophren?


Vor vielen Jahren wurde die Frau Merkel einmal gefragt, ob sie sich vorstellen könne, dass die CDU auf das „C“ verzichten könne. Sie hat das seinerzeit bejaht, allerdings unter bestimmten Voraussetzungen. Ich fand das sehr mutig von ihr und meinte damals, es würde einen gewaltigen Protest geben. Aber der blieb aus.
Die Zeiten haben sich seither gewandelt: Seit Gründung von CDU und CSU hat die Bedeutung des Glaubens abgenommen. Man kann es am Kirchenbesuch ablesen. Immer mehr katholische Pfarreien werden zusammengelegt, damit die Kirchen nicht leer bleiben. Und etwas, was früher unvorstellbar gewesen wäre, passiert: Kirchen werden verkauft und in Museen oder gar Gaststätten umgewandelt.
Hinter dem „C“ steht also nicht mehr wie früher fast die gesamte Bevölkerung.
Hinzu kommt nun, dass immer mehr Moslems in Deutschland leben. Natürlich müssen die zur Kenntnis nehmen, dass sie sich in einem vom Christentum geprägten Land befinden. Aber muss deshalb die regierende Partei auch das Christentum quasi als Programm in ihrem Namen tragen? Sollte sie in ihrem Markenzeichen nicht eher zum Ausdruck bringen, dass sie für alle Bürger da ist? BDU, also Bürgerpartei Deutschlands statt CDU?
Könnte sonst den Moslems nicht womöglich einfallen, dass sie gegen die CDU/CSU eine IDU gründen, also eine islamische Partei Deutschlands? Das wäre schrecklich und würde zu einer Spaltung statt zu einer Integration führen. Wie sehr es notwendig ist, über das „C“ nachzudenken, zeigen auch diese Worte des katholischen Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick. Er hat den Wunsch der Menschen hierzulande nach einer christlichen Prägung Deutschlands in Zukunft als schizophren bezeichnet. Denn während viele Menschen dies bei einer Umfrage geäußert hätten, beteiligten sich immer weniger am kirchlichen Leben, sagte Schick: „Man kann nicht etwas wollen und nichts dafür, sogar manches dagegen, tun.“ http://www.heimatzeitung.de/startseite/blickpunkte/2779118_Erzbischof-Wunsch-nach-christlicher-Praegung-des-Landes-schizophren.html
Wenn man die Maßstäbe des Erzbischofs zugrunde legt, müssen sich CDU/CSU schon fragen, ob sie schizophren sind. Und sie müssen sich weiter fragen, ob nicht das Festhalten am „C“ womöglich zu einer Spaltung führen kann.

 

Ich bin entsetzt

Das mag man kaum glauben, was man da gestern zu lesen bekam: In Seattle soll es 400 illegale Camps geben, in denen Tausende von Obdachlosen hausen. Auch andere amerikanische Städte haben den Notstand ausgerufen.
„Amerca first!“ Die USA sind uns in vielem voraus: Entwicklungen, die man dort beobachten kann, kommen auch zu uns:
Nach Auskunft der Bundesregierung ist die Zahl der Wohnungslosen in Deutschland auf rund 335.000 gestiegen – ein Plus von 35 Prozent im Vergleich zum Jahr 2010. Unter ihnen sind 29.000 Kinder. Die BAG (Bundesarbeitsgemeinschaft) Wohnungslosenhilfe prognostizierte bis 2018 einen Zuwachs auf 536.000 wohnungslose Menschen.
http://www.deutschlandfunk.de/sozialstatistik-immer-mehr-obdachlose-in-deutschland.1818.de.html?dram:article_id=373118
So wird es also weiter gehen, denn die Armut steigt in unserem reichen Land:
https://autorenseite.wordpress.com/2017/06/20/deutschland-erwache-2/
Aber warum soll man etwas dagegen tun? Die Mehrheit der Bundesbürger ist zufrieden und auf die kommt es an, denn sie entscheidet in einer Demokratie. Einst galt der Satz aus dem Grundgesetz, dass Eigentum verpflichtet, aber der Satz wird heute dahin gehend verstanden, das Eigentum zur Mehrung verpflichtet.
Wenn die großen Parteien ehrlich wären, würden sie den ersten Buchstaben ihrer Parteibezeichnung streichen: „Christlich“ bzw „Sozialdemokratisch“.