Ich will mich ja nicht loben, aber ich kenne mich aus mit Bedrohungen. Denn ich bin sehr häufig Opfer von solchen Straftaten gewesen. Ich war nämlich Strafrichter und war zuständig für die beiden bedeutendsten Grenzübergänge: A 8 Schwarzbach-Autobahn und Kiefersfelden-Kufstein. Da wurde ich natürlich auch immer wieder bedroht, wenn an der Grenze beispielsweise ein Kühltransporter, der in den doppelten Wänden Rauschgift im Wert von Millionen hatte, beschlagnahmt wurde und ich das Strafverfahren zu bearbeiten hatte.
Damals gab es ja weder PC noch Smartphone, nur das Telefon. Und dann machten wir es so, dass wir mit denjenigen, mit denen wir in telefonischem Kontakt standen, ausmachten, dass sie zu einer bestimmten Uhrzeit anrufen sollten. Die übrige Zeit vergruben wir das Telefon unter Kissen. Dann war nach 2 Wochen Ruhe. Wie einer dieser Bedrohungsfälle ausgegangen ist, lesen Sie bitte in der Kurzgeschichte „Ein ganz normaler Tag“ in der Leseecke. (So etwas gibt es heute nicht mehr, aber unser damaliger Innenminister Beckstein war ein Hardliner und sagte sinngemäß: „Wir sind nicht dazu da, Verbrecher vor der Todesstrafe in ihrem Heimatland zu bewahren.“)
Wenn Sie nun als Arzt oder Politiker bedroht werden, lassen Sie solche Hassposts nicht an sich heran kommen, dann laufen diese sich tot: Also teilen Sie bei Ihrem Web-Auftritt mit, dass wegen Hassposts zur Zeit keine Mails entgegen genommen werden. Verweisen Sie aufs Telefon. Und dort melden Sie sich durch Mitarbeiter oder selbst mit den Worten: „Hier Büro von…“ Und dann sofort den Hörer auflegen, wenn jemand ausfällig wird! So bieten Sie dem Täter keine Angriffsfläche und haben keine schlaflosen Nächte.