2015 standen 665.000 von rund vier Millionen der 65- bis 70-Jährigen im Arbeitsleben. Das sind ca. 300.000 mehr als im Jahr 2000. Wie ich hier schon öfter geschrieben habe, nimmt die Altersarmut zu, so dass sich immer weniger Menschen einen ruhigen Lebensabend gönnen können. Die Regierung bräuchte eigentlich die Lebensarbeitszeit gar nicht zu verlängern, sondern es genügt, die bisherige Politik der Verarmung im Alter weiter zu betreiben: Dann müssen die Menschen im Alter arbeiten, um leben zu können.
Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander: Laut ARD-Magazin Monitor sind die Einkommen der Geschäftsführer von Unternehmen von 1997 bis 2014 um 42 % gestiegen. Die ohnehin schon sehr hohen Einkommen von DAX-Vorständen nahmen sogar um 186 % (!) zu. Demgegenüber stiegen die Einkommen der Durchschnittsverdiener nur um 15 %. Und das Volk nimmt so etwas nicht nur klaglos hin, sondern wählt auch noch die Verantwortlichen wieder!
Fies ist, dass die offizielle Statistik die Einkommen der Spitzenverdiener viel zu niedrig ansetzt. Das mittlere Einkommen der Geschäftsführer und Vorstände lag 2013 bei 500.000, während offiziell nur von 200.000 Euro ausgegangen wird.
Wenn die Linken eine Vermögenssteuer fordern, haben sie keinen Erfolg, denn dann spricht man gleich von einer „Neidkampagne“ oder man verwirft das mit dem Argument, man wolle keine neuen Steuererhöhungen. Da frage ich mich doch: Ist es nicht ein Gebot der Gerechtigkeit, dass denjenigen, die sich das Plus des Aufschwungs unter den Nagel reißen, wieder etwas davon weggenommen wird?