Brisante Rentenreform

In Frankreich brodelt es zur Zeit wegen Macrons Rentenreform. Bei uns sind die Probleme wie üblich mit Schuldenmachen zugekittet worden. Die Politiker täuschen darüber hinweg, indem sie sagen, sie müssten „Geld  in die Hand nehmen“ (das gar nicht vorhanden ist).
Was tun?
Da werden nun die alten „tollen“ Ideen wieder aufgewärmt:
Die völlig zu Unrecht beneideten Beamten sollen endlich auch in die Rentenversicherung einzahlen. Warum eigentlich nicht? Nur müsste man dann die Beamtengehälter entsprechend erhöhen. Es wäre also ein Nullsummenspiel für den Staat.

Die Diskussion über eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit verläuft immer ganz schlicht so: Man sagt den Arbeitnehmern, wie viele von ihnen früher einen Alten zu versorgen hatten und wie viele es heute sind. Da kommt man dann ganz einfach zu dem Ergebnis, dass die Arbeitnehmer halt länger arbeiten müssen, um die „Rentenlast“ zu tragen. Andernfalls müsste man die Renten kürzen bzw. die Beiträge zur Rentenversicherung erhöhen. Da die beiden letzteren Alternativen sehr unpopulär ist und das Alter für viele in weiter Ferne liegt, dreht man halt an der Stellschraube Lebensarbeitszeit.
Das ist nun wieder sehr ungerecht, weil besonders die Arbeitnehmer der unteren Einkommensgruppen kaum jemals so lange arbeiten können. Das Ganze wäre also im Grunde genommen eine Rentenkürzung.
Was aber bei der Diskussion völlig außer Betracht bleibt, ist die Tatsache, dass sich die Produktivität der Arbeitnehmer wesentlich erhöht hat. Ein Beispiel: Wo früher in den Autofabriken Schweißerkolonnen die Fahrzeuge zusammen bauten, tun dies heute automatische Fertigungsstraßen.
Man darf also nicht einfach bei der Rentendiskussion von der Frage ausgehen, wie viele Arbeitnehmer wie viele Rentner unterhalten müssen, sondern man muss die erhöhte Produktivität mit einbeziehen. Und dann muss man darüber diskutieren, wie der Produktivitätsgewinn gerecht verteilt wird. Zur Zeit streichen ihn im wesentlichen die Unternehmer ein.
Aber über das Hauptproblem dürfen wir uns nicht hinweg täuschen: Wir erleiden einen Wohlstandsverlust nicht nur bei den Renten, sondern auch bei den Reallöhnen. Das sollte eigentlich für die Politiker ein Anlass sein, die in fast allen Staaten zu beobachtende Entwicklung umzukehren, die die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer macht. Aber das wird wohl die Bilderberg-Konferenz wie bisher zu verhindern wissen.

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