Lange war meine Amsel ganz allein, sodass ich ihr diese Gedicht gewidmet habe:
Die Amsel
Ach trübe sieht es heute aus,
Dass es sogar der Amsel graust.
Sie sitzt im Baum am höchsten Ast
Und hält dort oben kühle Rast.
Sie weiß genau: Nach kurzer Zeit
Ist es wieder schon so weit:
Da wird der ganze Himmel blau,
Die Lüfte werden wieder lau:
Und geht’s dir einmal nicht so gut:
Denk an die Amsel, schöpfe Mut!
Aber nun auf einmal hat meine Amsel einen Partner gefunden. Und seit drei Wochen führen die beiden vor meinem Fenster ein Spektakel bzw. einen Balztanz auf, dass man vor Neid erblassen könnte: Sie rasen auf meiner Terrasse hin und her. Mal ist die eine vorn und wird von der anderen verfolgt, dann ist es umgekehrt. Und dann steigen sie Brust an Brust kurz in die Höhe und danach geht alles wieder von vorne los. Zu einer Vereinigung scheint es dabei bisher nicht gekommen zu sein. Sie haben anscheinend auch so „Spaß an der Freud“.