Schlimmer als das Artensterben ist ein Phänomen, das nicht in einer solchen Gesamtschau gesehen wird: nämlich die Vermehrung der Schädlinge. Was haben wir da nicht alles an neuen Meldungen: Eschentriebsterben durch einen Pilz, Ulmensterben durch Ulmenspaltpilz, Eichenprozessionsspinner, Schwammspinner, Buchsbaumzünsler, Diplodia-Triebsterben durch einen Pilz an den Kiefern, Miniermotte an Kastanien…
Eingeschleppte Milben bekommen wir nicht recht in den Griff: die Varoa-Milbe, die unsere Bienen befällt, und neuerdings breitet sich die Hyalomma-Milbe aus – googeln sie lieber nicht danach. Eines der Wunder der Natur ist, wie sich diese winzigen Schädlinge so schnell nach überall hin ausbreiten können.
Gerade sah ich ein erschreckendes Bild in der Zeitung: Bisher dachte ich immer, der Maikäfer sei ausgestorben, aber ein Bauer auf einem Foto förderte beim Pflügen so viele Engerlinge zu Tage, dass die Erde mehr weiß als braun war. Und nun sieht seine Wiese so aus:
https://www.pnp.de/lokales/berchtesgadener_land/3342211_Schaeden-durch-Engerlingsbefall-Hoffnungslosigkeit-macht-sich-breit.html
All diese Erscheinungen ließen mich darüber nachdenken, ob es nicht einmal Schädlinge geben könnte, die überhaupt das Leben auslöschen. Wir haben das Gleichgewicht in der Natur gestört und wissen nicht, was für Folgen das einmal haben kann.
Mir fiel dabei ein Wort von Papst Benedikt VI ein. Er wurde gefragt, ob es denn den Teufel wirklich gäbe. Darauf antwortete er dem Sinne nach, natürlich gebe es den Teufel und er habe manchmal den Eindruck, der sei stärker als Gott. Und wenn ich das Unkraut in meinem Garten ansehe („Das hat der böse Feind getan“) oder die Ausbreitung der Schädlinge oder überhaupt die schrecklichen Urasachen der Flüchtlingsbewegungen, dann denke ich an den Papst: Wie recht er hatte!