Wir leben in einer Zeit, in der man die Dinge nicht beim Namen nennen darf. Die Gutmenschen in unserem Lande sind zu einer mächtigen Organisation geworden und wachen darüber.
Kein Politiker, ausgenommen AfD-ler, würde sich nun noch trauen, das Wort „Vaterland“ in den Mund zu nehmen. Stattdessen spricht man von „Heimat“, was doch so schön gemütlich nach alten Heimatfilmen klingt. Auch von der „Muttersprache“ hören wir nichts mehr, denn das würde gleich als Rassismus gedeutet.
Das jüngste Beispiel der schönfärberischen Wortwahl erlebten wir gestern: Da war der „Welterschöpfungstag“. Das klingt nun allerdings zu ehrlich nach dem baldigem Ende einer Welt, auf der sogar schon der Sand zur neige geht:
https://www.sn.at/panorama/international/wenn-inseln-verschwinden-der-erde-geht-der-sand-aus-37190128
Daher hat man den Tag umbenannt in „Erdüberlastungstag“. Das hört sich doch harmloser an als die frühere Bezeichnung. Was heißt schon „Überlastung“ in einer Zeit, in der sich die meisten Menschen überlastet fühlen.
Damit Sie sich mit dem heutigen Sprachgebrauch im politischen Leben auskennen, habe ich für Sie dieses Lexikon geschrieben:
https://autorenseite.wordpress.com/lexikon-des-politischen-sprachgebrauchs-und-des-sonstigen-geschwafels/