Bei den wochenlangen Sondierungsgesprächen über Jamaika hatte man sich die „Knackpunkte“ bis zum Schluss aufgehoben und ist dann daran gescheitert.
Nun verhandelt man zwar kürzer, aber die „Knackpunkte“, die inzwischen in „große Brocken“ umbenannt wurden, hat man sich auch wieder bis zum Schluss aufgehoben. Man hat also aus Jamaika nichts gelernt. Warum beginnt man nicht mit den Themen, die am schwierigsten sind, um dabei festzustellen, ob man überhaupt noch über die weniger bedeutsamen Angelegenheiten verhandeln muss?
Mir kommt das Ganze so vor, als wenn sich die Gründer einer gemeinsamen Firma erst einmal darüber unterhalten würden, welche Bürostühle sie kaufen wollen.
Vielleicht hat die Kanzlerin ja Glück: Sie setzt auf Ermüdungstaktik. Es könnte sein, dass schließlich alle sich schnell einigen, um endlich ins Bett zu kommen. Es könnte aber auch genauso sein, dass die Müdigkeit grantig macht und ein Einlenken verhindert. Man darf gespannt sein, ob das Sprichwort gilt: „Glück hat auf die Dauer nur der (die) Tüchtige!“