Anlässlich der Grünen Woche erfuhren wir, dass es ein neues Siegel für die Art der Tierhaltung geben soll. Es sollen Noten dafür vergeben werden, wie die Tiere gelebt haben. An sich ist das recht erfreulich, wenn es da nicht ein aber gäbe:
Es gibt schon so viele Labels und Bezeichnungen, bei denen der Verbraucher kaum durchblickt. Nehmen wir mal die Stempel auf den Eiern. Wissen Sie, was sie bedeuten?
https://autorenseite.wordpress.com/2016/08/22/sind-sie-auch-so-ein-versager/
Oder wissen Sie, wie das Bio-Siegel der EU aussieht?
Und wenn nun das Siegel über die Art der Tierhaltung hinzu kommt: Können Sie es sich merken und es dann wirklich von Anpreisungen der Massentiergaltung unterscheiden?
Wie einfach könnte es doch sein: ein Bio-Siegel und sonst nichts. Das wäre sehr erzieherisch.
Die ganzen Siegel und Bezeichnungen haben auch nur dann Sinn, wenn sie wirklich streng kontrolliert werden. Aber da hapert es gewaltig. So sind die Siegel oft nur eine Einladung, minderwertige Ware falsch zu deklarieren und teuer zu verkaufen.
Der beste Tierschutz wäre ja wohl, wenn wir alle Vegetarier würden. Aber wenn ich höre, dass allein in Berlin 5000 Wildschweine ihr Unwesen treiben, dann frage ich doch die Tierfreunde, ob man die wirklich alle leben lassen kann, und wenn nicht, ob man sie dann nicht als Nahrung verwerten sollte.
Andererseits ist natürlich die Massenproduktion von Fleisch, wie wir sie nun sozusagen industriell betreiben, in jeder Beziehung schädlich: zum einen ist ein zu hoher Fleischverzehr schlecht für die Gesundheit. Zum anderen schaden die Ausdünstungen der Rindviecher der Atmosphäre. Schließlich könnte man siebenmal soviel Nahrung erzeugen, wenn wir Pflanzen essen würden, anstatt sie dem Vieh als Futter zu geben.
Der Mensch hat ja ein zwiespältiges Verhältnis zur fleischlichen Ernährung. Solange sie in Form eines Schnitzels oder ähnlich auf seinem Teller landet, hat er nichts dagegen. Aber wenn eine kranke Kuh auf einem Gnadenhof geschlachtet werden soll, hat er plötzlich Mitleid mit dem armen Tier:
https://web.de/magazine/panorama/70000-spanier-retten-kuh-32150992
Eigentlich sollte es ja zur Schulbildung gehören, dass die Schüler einmal einen Schlachthof besichtigen und dann über Fragen der Ethik diskutieren. Aber so etwas Brutales kann man ihnen doch nicht zumuten, wird es sofort heißen. So bleiben die Kinder bei Brutalitäten auf Fernsehkrimis angewiesen, gegen die es keine solchen Einwendungen gibt.
tierschutz ist inkonsequent und widersprüchlich:
ist sie nicht schizophren, die beziehung der menschen zu den tieren? zu bestimmten tieren, vor allem katzen, hunde und pferde, entwickeln wir ein sehr inniges verhältnis. sie werden gehegt und gepflegt und sind die besten freunde. die so genannten “nutztiere” dagegen werden gequält und ausgebeutet. wir verdrängen erfolgreich die tatsache, dass fleisch, milch, daunen oder pelz von einem tier mit charakter und eigenen bedürfnissen stammen. die politisch verantwortlichen billigen das sinnlose leid der tiere für wirtschaftlichen profit.
sieht der verbraucher in fleisch nicht zerstörung und tod? reicht seine moral nicht über das private hinaus? erkennt er nicht die grossen zusammenhänge in der welt, um umweltzerstörung, klimawandel, massentierhaltung und auch gesundheit? fleischkonsumenten zerstören unsere zukunft!
apropos umweltschutz:
unsere massentierhaltung ist für mehr als die hälfte aller globalen co2 emissionen verantwortlich, somit ist unser fleischkonsum hauptverursacher des durch den menschen verursachten klimawandels. die industrielle tierhaltung schadet der erde mehr als jede andere industrie.
Danke für den Kommentar.
Das sehe ich genau so:
https://autorenseite.wordpress.com/2016/11/05/wir-waren-frueher-gluecklich-aber-ganz-anders/
Danke für den Kommentar. Das sehe ich genau so:
https://autorenseite.wordpress.com/2016/11/05/wir-waren-frueher-gluecklich-aber-ganz-anders/