Das hängt eigentlich nicht zusammen, denn für mich war der ESC zum Einschlafen. Ich frage mich nur: Wer hält so was durch bis nach Mitternacht? Ich nehme solche späten Sendungen ja nur mit dem Videorecorder auf und schaue sie mir dann ausschnittsweise an. Für mich klang alles wie eine Sauce ziemlich jammerlappig. Und die meisten Männer hörten sich an wie frisch kastriert. Sind das Auswirkungen der Gender-Bewegung? Bei dem, was ich gesehen habe, klang nichts nach Bass oder Bariton. Wohlgemerkt: Ich habe nichts gegen Tenöre und fand sogar die Italiener am besten, aber ich bin gegen einen gewissen Heulton bei den Männern.
Um nun auf die Schlaflosigkeit zu kommen: Sie soll nach den Rückenbeschwerden die zweithäufigste Krankheit sein. Mir ist so etwas fremd, denn ich habe meine einfache Schlafregel seit meiner Jugend: Gegen 22.00, spätestens um 23.00 Uhr ist Hüttenruhe. Natürlich gibt es Ausnahmen: ein Ball, ein Konzert oder ein Theaterbesuch. Aber Fernsehen bis in die Nacht so etwas gibt es bei mir nicht. Und so kenne ich auch keine Schlaflosigkeit.
Ich finde, dass die Menschen von heute immer mehr gegen ihre innere Uhr leben. Während wir damals in Schwabing schon um 20.00 Uhr zum Tanzen gingen, beginnt der Betrieb heute in vielen Discotheken viel, viel später. Kein Wunder, dass manche Drogen nehmen, um das durch zu stehen. Und auch das Fernsehen verschiebt seine Sendungen immer häufiger in den späten Abend. So beginnen die Fußballspiele oft um 20.45 Uhr. Was soll das? Wenn es dann noch Verlängerung und Elfmeterschießen gibt, hocken die Zuschauer übermüdet vor der Glotze und können am nächsten Tag kaum aus den Augen schauen. So züchtet man immer mehr Menschen, die unter Schlaflosigkeit leiden. Und ist es dann ein Wunder, dass auch Burnout immer mehr um sich greift? Müdigkeit bei einem stressigen Job das hält nicht jeder durch.