Ist der Islam die bessere Religion? Wenn man diese Frage stellt, wird man bei den Christen nur Kopfschütteln ernten, denn die verweisen auf die Gräueltaten vom IS und von Boko Haram. Beide Terrororganisationen berufen sich ja auf den Islam.
Allerdings muss man, wenn man Christentum und Islam vergleicht, berücksichtigen, dass beide Religionen Entwicklungsphasen hinter sich haben. Der Islam ist um etliche hundert Jahre jünger und deshalb müssen wir fairerweise das, was die Islamisten derzeit treiben etwa mit dem 30-jährigen Krieg vergleichen, der halb Europa ausgerottet hat, oder mit den Kreuzzügen: Gegen die Verbrechen, die damals im Zeichen des Christentums verübt worden sind, sind die Untaten der Islamisten von geringerem Gewicht. Ich erinnere mich aus der Geschichte der Kreuzzüge an eine besondere Grausamkeit: Die Kreuzritter beschossen eine belagerte Stadt so lange mit dem abgehauenen Köpfen von Gefangenen, bis sich die Eingeschlossenen ergaben, weil man ihnen zusicherte, dann würde ihnen nichts geschehen. Die Kreuzritter nahmen dann die Stadt ein und richteten ein solches Blutbad an, dass das Blut auf den Straßen stand, wie es in den alten Berichten heißt.Verglichen damit haben der IS und Boko Haram doch wohl noch einiges aufzuholen.
Der entscheidende Unterschied zwischen Islam und Christentum ist aber dieser: Während die normalen Moslems nichts mit den Islamisten zu tun haben wollen, sind die Kreuzzüge von der Kirche initiiert worden. Die christliche Kirche will heute verständlicherweise mit den dunklen Kapiteln ihrer Geschichte nichts mehr zu tun haben:
Am 4.3. lief bei Phoenix die Dokumentation Die Vatikanverschwörung. Dabei kam auch Deschners Werk Die Kriminalgeschichte des Christentums zur Sprache. Und da sagte jemand von der Kirchenführung: Wie sehr müsse Deschner die Kirche hassen, wenn er so ein Buch geschrieben habe. Ich finde es schlimm, dass die Kirche mit solchen Thesen ihr Unrecht unter den Teppich kehren will. Für mich ist Deschners Werk eine Pflichtlektüre für jeden Christen. Er muss die Geschichte seiner Religion kennen, um dann sagen zu können: Ich bleibe trotzdem Christ oder eben auch nicht.
Übrigens: Lesen Sie doch mal gelegentlich ein bisschen in der Bibel. Dann stoßen Sie auf Stellen wie diese, die auch ein Leitfaden für die Islamisten sein könnten:
„Rüstet unter Euch Leute zum Kampf gegen die Midianiter, die die Rache des HERRN an den Midianitern vollstrecken …“ Und sie zogen aus zum Kampf gegen die Midianiter, wie der HERR es Mose geboten hatte, und töteten alles, was männlich war … Und die Israeliten nahmen gefangen die Frauen der Midianiter und ihre Kinder; all ihr Vieh, alle ihre Habe und alle ihre Güter raubten sie und verbrannten mit Feuer alle ihre Städte, wo sie wohnten, und alle ihre Zeltdörfer …
Und Mose wurde zornig über die Hauptleute des Heeres … und sprach zu ihnen: „Warum habt ihr alle Frauen leben lassen? … So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind; aber alle Mädchen, die unberührt sind, die lasst für euch [für Sex bzw. für Sklavendienste] leben.“ (4. Mose 31, 3.7.9-10.14-15.17-18)
„So sollt ihr alle Bewohner vertreiben vor euch her und alle ihre Götzenbilder und alle ihre gegossenen Bilder zerstören und alle ihre Opferhöhlen vertilgen und sollt das Land einnehmen und darin wohnen; denn euch habe ich das Land gegeben, dass ihr´s in Besitz nehmen sollt … Wenn ihr aber die Bewohner des Landes nicht vor euch her vertreibt, so werden euch die, die ihr übrig lasst, zu Dornen in euren Augen werden und zu Stacheln in euren Seiten und werden euch bedrängen in dem Lande, in dem ihr wohnt.“ (4. Mose 33, 52.55)
Und weil gerade der Papst mit seinen Erziehungsratschlägen in der Kritik stand: Wussten Sie, dass die Bibel ein einfaches Rezept für missratene Kinder hat: die Steinigung?
Ein Kommentar zu „Gewalt im Christentum und im Islam ein Vergleich“