Der Papst sprach in seiner Osterpredigt über das schwere Kreuz der Arbeitswelt. Er hat Recht, denn die Arbeitswelt verschlimmert sich rapide. Der Arbeitsdruck wächst ständig, so dass die psychischen Erkrankungen ständig zunehmen. Was sind das auch für Bilder, die man von den Arbeitsplätzen im Kopf hat: Näherinnen in Bangladesch, Arbeiter bei Zalando oder Amazon, Telefonisten im Callcenter… schlimm ist das alles! Was wird doch vielen Menschen zugemutet: Sie müssen die Heimat und ihre Familie verlassen und in einer primitiven überteuerten Bude hausen, um ein bisschen Geld zu verdienen. Aber wer tut etwas dagegen? Man ist zu sehr damit beschäftigt, sein eigenes Lebensumfeld gegen ständige Verschlechterung abzusichern.
Was auf der Welt fehlt, ist eine gewerkschaftliche Bewegung, die sich nicht nur um das Wohlergehen der eigenen Mitglieder kümmert, sondern eine solche, der auch das Wohlergehen der Arbeitskollegen in anderen Branchen und Ländern am Herzen liegt.
Wenn die Menschen solidarisch wären, würden sie nichts kaufen, was im Verdacht steht, aus unzumutbaren Arbeitsbedingungen zu stammen. Was wäre das für eine Veränderung der Welt, die man erreichen könnte, wenn man für eine Jeans oder ein T-Shirt ein paar Euro mehr ausgegeben würde! Und wem täte das wirklich weh?
Das wäre wohl auch das, was der Papst im Auge hat.