Das ist ja nun wieder ganz was „Neues“ im Sommerloch. Hat Frau von der Leyen nicht mitbekommen: Schulschwänzen ist jetzt schon eine Ordnungswidrigkeit, die auch verfolgt wird? Nur ist das in der Praxis nicht so einfach, wie sich das Frau von der Leyen vorstellt. Man kann gegen die Schulschwänzer natürlich Geldbußen verhängen, aber was nützt das, wenn die kein Geld haben? Man kann die Schwänzer auch einsperren, aber das „juckt“ die auch nicht besonders, sondern die jungen Leute betrachten das vielleicht als Abwechslung in ihrem öden Dasein und werden vielleicht im Knast erst richtig verdorben.
Was aber die Eltern angeht: Wie will man eine allein erziehende Mutter eines pubertierenden Sprösslings bestrafen, wenn die mit ihm nicht fertig wird? Man muss ihr Verschulden vorwerfen können. Aber eine missglückte Erziehung ist in diesem Sinne kein Verschulden, besonders wenn die Mutter ganztags arbeiten muss und vielleicht noch abends einen Zusatzjob braucht, um über die Runden zu kommen.
Soll sie vielleicht jeden Tag die Polizei rufen, damit diese ihren missratenen Knaben in die Schule bringt?
Also, Frau von der Leyen, Sie sehen schon, es geht nicht so einfach, wie Sie sich das vorstellen. Warum melden Sie sich überhaupt zu Wort, wenn Sie nur „olle Kamellen“ zu bieten haben. Etwas Neues wäre beispielsweise ein Zwangsinternat. Das wäre vielleicht mal einen Versuch wert. Womöglich hätte ja dessen bloße Existenz eine abschreckende Wirkung.