Der Arztberuf ist etwas ganz Besonderes. Er zeigt uns, zu was Menschen fähig sind, nicht nur leistungsmäßig, sondern auch charakterlich, und zwar im Positiven wie im Negativen. Da gibt es diejenigen, die diesen Beruf aus Berufung ergriffen haben und die in erster Linie anderen helfen wollen. Sie arbeiten bei Ärzte ohne Grenzen“ mit oder verbringen jedes Jahr einen Urlaub als Arzt in einem afrikanischen Krankenhaus. Diese Nachfolger Albert Schweitzers nötigen uns den höchsten Respekt ab.
Aber gleichen Sie das aus, was ihre Kollegen aus Profitgier so alles treiben? Gerade erleben wir den Organspendenskandal, aber das ist halt nur einer von vielen: Bei Abrechnungen wird in großem Stil betrogen. Allein bei der Staatsanwaltschaft Köln wird gegen 360 Ärzte ermittelt, die einen Millionenschaden verursacht haben sollen. Oder: Ärzte werden von der Pharmaindustrie geschmiert, damit sie bestimmte Medikamente verschreiben…
Und obwohl das Gesundheitswesen kaum noch zu bezahlen ist, haben es die Ärzte verstanden, Einkommenssteigerungen zu erzielen, die anderen Berufsgruppen versagt bleiben. Trotzdem hören wir gerade, dass sie vom Staat geschult werden, IGEL-Leistungen zu verkaufen, also solche, für die die Kassen nicht aufkommen.
Vielleicht sind ja andere Staaten uns ein Stück „voraus“: In Spanien werden schon den ersten Krebskranken die Medikamente verweigert.
Viele Ärzte nutzen übrigens bei uns die Gebührenordnung unverschämt aus: Zwei Beispiele aus eigener Erfahrung: Ich wurde um 7.55 Uhr in eine Praxis bestellt und wunderte mich. Hinterher staunte ich, dass dafür eine Nachtdienstgebühr berechnet wurde. Oder: Meine Frau ließ sich die Ohren ausspülen. Hinterher bekam ich eine saftige Rechnung und hielt das für ein Versehen. Der Ohrenarzt klärte mich auf, weil bei der Spülung Hautpartikel mit abgingen, sei das nach der Gebührenordnung als Operation zu bewerten. Gerade musste ich am Herz etwas machen lassen, was ganz einfach ambulant gegangen wäre. Aber wegen der Fallpauschale musste ich stationär aufgenommen werden. Ich könnte ein Buch mit dem Titel: Der verarschte Patient schreiben. Aber ich habe schon genug geschrieben. Besuchen Sie mich doch mal hier!
Das erste was mir immer wieder frage wenn ich über Ärzte, mit
(nennen wir es hier mal wohlwollen) nicht so integren Ansichten
und Einstellungen höre – wie ernst nehmen diese Ärzte die Sache
mit dem Hippokratischer Eid- da sind wir doch schön gelackmeiert.
Und wann und wo haben sie den Pfad ihrer „Tugend“ verlassen?